Anmerkungen.
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V. 42. Vergl. Anm. zum Buhlenscheidelied. — V. 63. Über
die Schicksale dieser Handschrift vergl. Einl. S. 7, unten. —
V. 78. Verblümte Poeterei — blumenreich, kunstvoll im
Ausdruck. — V. 101. Vergl. Anm. zu dem Zuspruch für seine
liebe Hausfrau. — V. 102. karzeriert — gefesselt. V. 108.
Hans Sachs betrachtet sein Dichtertalent als Gottesgabe,
vergl. „Dichter und Singer“. — V. 110. Vergl. Vers 18
des Gedichtes.
O. Dramatisches.
1. Der tote Mann (gekürzt). Die Lehre, die aus
diesem humorvollen Stück sich ergiebt, ist nicht wie bei
manchen anderen einem Herold in den Mund gelegt, sondern
wird am Schlusse desselben von einem der Spieler, dem
Nachbar, ausgesprochen. — V. 46. Holderstock — Holunder⸗
stock; mit „hold“ verwechselt, wird es zum Kosenamen für
die Geliebte. — V. 59. Pegnitz, Fluß bei Nürnberg. —
V. 189. Opfer — Seelenmesse.
2. Frau Wahrheit will niemand herbergen.
Die Anregung zu diesem Fastnachtsspiel voll sittlichen Ernstes
und fast ohne burleske Züge hat der Dichter aus einer
kleinen Erzählung in Paulis „Schimpf und Ernst“ (1522)
erhalten. Von den vier Jungfrauen, Ignis, Aqua, Aer,
Veritas, finden die drei ersten überall Aufnahme, Veritas
aber beklagt, daß sie stets verjagt werde. Nach dieser
kurzen Andeutung hat der Dichter sein Fastnachtsspiel in
freier Weise glücklich gestaltet. Als Schauplatz ist ein Wirts—
haus zu denken, in welchem zu den Städtern der Bauer
und die Bäuerin sich gesellen. Das Stück ist eine Allegorie; der
abstracte Begriff der Wahrheit ist als „Frau Wahrheit“
personifiziert; vergl. Frau Minne, Frau Welt bei Walther
von der Vogelweide. — V. 2. Tavern, lat. tavorna —
Schenke; vergl. Zabern. — V. 18. Sackpfeife — Dudelsack.
— V. 16. höflich — höfisch, vergl. neuhochd. hübsch und
höfisch. — V. 81. Reuten — roden, vergl. die vielen Orte
auf — rode. — V. 171. Die Ohren melken — Unmög—
liches möglich machen.