Volltext: Hans Sachs

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mit dem Kopfe nicte, denn fie war vor Rührung 
feines Wortes mächtig, 
Auf alle Verfammelte, die Meijter nicht aus: 
genommen, hatte Franzen Sefang einen angenehmen 
Eindruck gemacht. Während die Borigen, Reinhold 
und FriedriH Spieß, ihre Gefänge vortrugen, konnte 
man bemerken, wie die Meifter durdy Kopffchütteln 
andeuteten, daß hie und da ein VBerfehen von den 
Sängern begangen werde, und die Merker Hatten 
während dem ein faßt närrifches Spiel mit den Fingern 
getrieben, um genau die Versmaße wahrnehmen und 
die Fehler aufzeichnen zu fönnen. Franz dagegen 
Hatte „am glatteften“ gefungen, und Meilter und 
Merker hatten über dem Inhalte feines Liedes, defjen 
Form und die Gefangregeln fajt gänzlih außer Acht 
gelafjen. 
Nach dem Freifingen ging das Hauptfingen 
vor fih; daran durften nur wirkliche Meifterfinger fid 
beteiligen und nichts ward geduldet, als was aus der 
heiligen Schrift genommen war, Jedes Gedicht oder 
Bar, wie e8 die SGefellijdhafter in ihrer Kunftfprache 
nannten, beftand aus mehreren, kFürzeren oder längeren 
Strophen, weldhe fie Gefäße nannten; jedes von 
diefen Scfäbßen mußte aber drei Hauptteile ent: 
halten. Das SGemerk hatte die Bibel .aufgefchlagen 
vor fi liegen; denn der Blick auf fie follte die oberfie 
Rücklicht bei Beurteilung der Gedichte fein.
	        
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