Das Narrenschneiden.
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Der Kranke:
O, Herr Doktor, gar künstereich,
Ich merk', Eure Kunst, die ist sübtil!.
Ich that ja alles, was mir gefiel,
Es brachte mir Nutzen oder Schaden.
Nun ich der Narren bin entladen,
So will ich fürder weise handeln,
Fürsichtiglich leben und wandeln
Und folgen guter Lehr' und Rat.
Welch eine Zahl in dieser Stadt
Weiß ich armer und reicher Knaben,
Die auch meine schwere Krankheit haben,
Die doch selber empfinden nicht
Und wissen, was ihnen doch gebricht!
Die will ich alle zu Euch bescheiden,
Daß Ihr ihnen müßt den Narren schneiden.
Da werdet Ihr Gelds genug bekommen.
Weil Ihr von mir nichts habt genommen,
Sag' ich Euch Dank für Eure milde Gabe.
Adieu! Mein Dank gehört Euch bis zum Grabe.
(Er geht ab.)
Der Rnecht schreit aus:
Nun hört, wenn irgend einer wär',
Der dieser Arzenei begehr',
Der such' uns in der Herberg' hie,
Bei einem, der heißt, ich weiß nicht wie;
Dem wollen wir unsre Kunst mitteilen
Und von der Narrensucht ihn heilen.
Der Arzt beschließt:
Ihr Herrn, weil ihr jetzt habt vernommen,
Wie Narren viel vom Kranken gekommen,
Die bei ihm wuchsen vor vielen Jahren,
Vor solcher Krankheit zu bewahren,
Les' ich zuletzt ein gut Rezept:
Ein jeglicher, solange er lebt,
Fein