Full text: Drei Fastnachtspiele

Schwank: Der eigensinnige Mönch mit dem Wasserkrug. 93 
Er war ein wunderlicher Flegel. 
Drum mußt' er oft in die Prysaun!; 
Behielt aber doch seine eigensinnige Laun' 
Bei Tag, und war auch bei der Nacht 
Ganz wunderlich und ungeschlacht, 
Wenn er etwa hörte die Nachteulen, 
Das Katzengeschrei oder Wolfsheulen, 
Den Hahn krähen oder die Mäuse. 
Wenn ihn plagten Flöhe, Wanzen und Läuse, 
So er hört' Tauben, Frösch' oder Grillen, 
Eine Mücke irrte an der Dillen?, 
Oder wenn er hörte einen Hund bellen. 
Deshalb er alle Monate seine Zellen 
Wechselte, in eine andre zug?, 
Dieselbe war auch nicht lange sein Fug!. 
In Summa, das währte immerzu, 
Daß gar niemand hatte Ruh', 
So weit das ganze Kloster war. 
Als das gewaͤhrt hatte etliche Jahr', 
Dem Obersten er solches sagte, 
Wie er an keinem Ort, er klagte, 
Könnt' haben seine Ruhe und Andacht, 
Weder bei Tage noch bei Nacht; 
Im Kloster stoͤrte ihn dies und das, 
Er erzählte ihm die Fehler, wie und was; 
Bat, daß er ihm erlauben sollt' 
Einen Monat außerhalb des Klosters; er wollt' 
Hinaus in den Wald und darin hausen 
In einer alten Einsiedlerklausen, 
Ob er könnt' haben Ruh' und Andacht. 
Der Oberste das nicht widerfachts, 
Erlaubt' ihm das. Er ging zuhand? 
In den nächsten Wald, der Brühl genannt, 
Zu versuchen sein Heil darin. 
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1 
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Gemeint ist das Klostergefüängnis. 
Decke. 
8og. 
Paßte ihm auch nicht lange. 
Verweigerte das nicht. 
Sogleich.
	        
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