Volltext: Drei Fastnachtspiele

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Hans Sachs: Ausgewählte Gedichte 
Mir träumte, wie ich käm' wohl besonnen! 
Zu einem großen, runden Bronnen 
Von Marmelstein, polieret klar, 
Darin das Wasser rinnend war, 
Warm und kalt wohl aus zwölf Röhren, 
Gleich einem Wildbad; thut Wunder hören! 
Das Wasser hatte so große Kraft: 
Welch Mensch mit Altker war behaft't, 
Ob er schon ächtzigjährig was?, 
Wenn er eine Stunde im Brunnen saß, 
So thäten sich verjüngen wieder 
Sein Gemüt, Herz und alle Glieder. 
Um den Brunnen war ein Gedränge. 
Denn dazu kam eine große Menge 
Allerlei Nation und Geschlecht, 
Mönche, Pfaffen, Ritter und Knecht', 
Bürger, Bauern und Handwerker, 
Die kamen ohne Zahl zum Brunnen her, 
Und wollten sich verjüngen lassen. 
Voll zog es zu auf Steg und Straßen, 
Aus allen Landen nah und ferren?, 
Auf Sänften, Schlitten, Wagen und Kärren“, 
Ihrer viel man auf Schubkarren zug?, 
Etliche man auf Misttragen trug, 
Und ihrer viel trug man auf dem Rücken; 
Etliche gingen herzu auf Krücken. 
Zusammen kam ein Haufe der Alten, 
Wunderlich, abenteuerlich, ungestalten, 
Runzelig, zahnlückig und kahl, 
Zitternd und krätzig überall, 
Mit blöden Augen und ungehöret?, 
Vergeßlich, täppisch und halb thöret? 
Ganz matt, bucklig und krumm. 
D. h. wach und klar bei Bewußtsein. 
War. 
Fern. 
Karren. 
Zog, fuhr. 
Taub 
Thöricht.
	        
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