Volltext: Drei Fastnachtspiele

Schwank: Sankt Peter mit der Geiß. 
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Wo immer einer den andern verschlingt, 
Der Böse den Guten überwind't. 
Drum steht es übel an allen Enden, 
In obern und in niedern Ständen. 
Dem siehst du zu und schweigest still, 
Als kümmerte dich die Sache nicht viel, 
Und gehe dich eben durchaus nichts an, 
Könnlest doch alles Übel unterstan!, 
Nähmst du recht in die Hand die Herrschaft dein. 
O, sollt' ich ein Jahr Herrgott sein 
Und sollt' die Gewalt haben wie du, 
Ich wollte anders schauen zu, 
Führen ein viel besseres Regiment 
Auf dem Erdreich über alle Ständ'. 
Ich wollte steuern mit meiner Hand 
Wuͤcher, Betrug, Krieg, Raub und Brand, 
Ich wollte bewirken ein ruhig Leben.“ 
Der Herr sprach: „Petre, sag' mir eben: 
Meinst, du wolltest besser regieren, 
Alle Dinge auf Erden besser ordinieren, 
Die Frommen schützen, die Bösen plagen?“ 
Sankt Peter thät hinwider sagen: 
„Ja, es müßte in der Welt besser stehn, 
Nicht also durcheinander gehn; 
Ich wollt' viel besser Ordnung halten.“ 
Der Herr sprach: „Nun, so mußt du verwalten, 
Petre, die hohe Herrschaft mein, 
Heute den Tag sollst du Herrgott sein. 
Schaff' und gebeut alles, wie du wilt?, 
Sei hart, streng, gütig oder mild; 
Gib aus den Fluch oder den Segen 
Gib schön Wetter, Wind oder Regen, 
Du magst strafen oder belohnen, 
Plagen, schützen oder verschonen — 
In Summa, mein ganzes Regiment 
Sei heute den Tag in deiner Händs.“ 
1 
2 
3 
Verhindern. 
Willst. 
Hand.
	        
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