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Hans Sachs.
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Der, auf Juwelen gar nicht sich verstehend,
Den Schmuck nur wollte, groß damit zu thun,
Bei dem, weil er ein Grobschmied war, sogar
Gefahr für das Juwel zu fürchten stand;
Der andre aber war ein feiner Kenner
Von derlei Dingen, und ein treu Gemüt,
Des Kaisers Gnade selber sich erfreuend,
Und wollte nur den Stein, um sorgsam ihn
Ganz in des Eigentümers Geist zu hüten.
Der aber giebt dem Grobschmied das Juwel
Und weist den andern ab mit rauhen Worten;
Da sucht nun dieser Hilf' beim Kaiser an.
Was glaubt Ihr nun, wie sollte der entscheiden?
Was würdet Ihr thun in so schwerem Fall?
Steffen Cächelnd).
Ihr wollt wohl mit mir scherzen, hoher Herr,
Daß schwer den Fall Ihr nennt, von dem sich gleich
Beim ersten Anblick die Entscheidung zeigt?
Der Bürger ist ein Narr, das liegt am Tag;
Man setz ihn eine Zeit auf magre Kost,
Bis die Vernunft sich wieder eingefunden.
Maximilian. Und das Juwel?
Steffen Gestimmt). Das giebt man ohne weiters
Dem braven Mann, und schickt den Grobschmied fort.
Maximilian (nach einer Pause).
Weil Ihr's denn so verlangt, so mag's geschehn,
Und zwar in Euerm Haus, Herr Bürgermeister,
Denn dort begab sich das, was gleichnisweise
Ich Euch erzählt. — Ihr seid der reiche Bürger,
(indem er Kunigunde an die Hand nimmt)
Dies hier ist das Juwel, (auf Sachs zeigend) das der verlangt.
Der Kaiser bin ich selbst. —
Er bifnet den Waffenrock und steht in glänzender Rüstung da, an der
Brust eine goldne Ordenskette).
Steffen qeiner kaum mächtig). Gott steh mir bei!
(Er und die Umstehenden sinken ins Knie.)
Runge (zeigt sichtliche Verwirrung).
Maximilian. Steht auf!
Zteffen (für sich. Das ist zu viel. das trag ich nicht!