Metadaten: Hans Sachs in Weimar

24 
Sm Jahr 1519 ließ er fid zu Nürnberg al8 Bürger 
und Schuhmacher HäuslichH nieder und verheirathete fih mit 
Kunigunde Kreugerin, die der Gegenjtand des Herrlichen 
Viebe&gedichtz war, das wir unfjern Lejern mitgetheilt Haben 
und das defto merkwürbdiger ijt, weil er8 erft im 25. Fahre 
feines Cheftandes gedichtet Hat. Er Xebte mit diefer Frau 
über 40 Jahre in der Che, zeugte mit ihr zween Söhne und 
bier Töchter, Überlebte aber feine ganze NachkommenfhHaft 
außer bier Enfeln von feiner ältejten Tochter. Er war 66 Yahr 
alt, als er diefe Gejpielin feiner Jugend und Gefährtin feines 
Veben3 durch den Tod verlor. Er Getrauert fie Herzlich 
in dem wunderliHen Traum von feiner lieben Ge= 
mahel Kunigunda Sadhfin (Hl, 1, 530.), egte fi 
aber dennoch vier Monate drauf eine andre Ehgehülfin, Bar=- 
bara HarfhHerin, zu, mit der er den Reft Jeines Lebens 
bi8 ins Jahr 1576 nicht weniger alüclih, wie e8 {Heint, 
zugebracht. 
Seinem Handwerk lag er bi8 in fein Hohes Alter ob und 
28 ift faljch, was einige vorgeben, daß er jemal8 den Schul- 
meifter gemacht Habe. Er fcheint ein gefchidter und unter 
leinesgleichen anjehnlidher Schuhmacher gewefen zu fein und 
immer fein gutes Ausfommen gehabt zu Haben. Die Spuren 
davon findet man Häufig in feinen Werken; denn überall 
leuchtet eine neidenzwerthe Behaglichkeit hHervor, die zwar 
Hauptfächlich eine Frucht feiner glüclihHen Gemüthsart, feines 
immer Dheitern Kopfes, immer gelaffnen Sinn8 und immer 
liebevollen Herzen8 war. aber gleichwohl mit armfeligen Um-= 
itänden und Mangel an den Bequemlichkeiten des Leben? nicht 
mohl beftehen Kann. 
Cr genoß diefer fo ungewöhnlich alüclidhen Art von Eri- 
jtenz, ohne daß die natürliche Alterfhwachheit feine Leibe8- und 
Seelenfräfte unbrauchbar gemacht hätte, bis in fein 78. Kahr. 
Nach diefer Zeit aber erfolgte eine immer merllidhere Er-= 
iOwacdhung und Abitumbpfung der Sinne, die ihn endlich in
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.