Full text: Stenographischer Bericht der neunten Generalversammlung Deutscher Müller und Mühlen-Interessenten in Nürnberg vom 12. bis 16. August 1876 (9. 1876 (1877))

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Familien unterzubringen, die mit einander sympathisiren sollen. Wir 
finden das ja im kleinen Leben, wie viel mehr in einem staatlichen 
Leben. Wie schwer heißt es in einem großen Hause, wie wir es un— 
gewöhnlhich denken, mehrere Familten zusammen und diese in einem 
Einvernehmen zu halten. Sie wissen, es hält dieses wohl schwer, 
wieviel schwieriger aber in einem Staate, wo, wie das heutzutage der 
Fall ist, Familien von entgegengesetzten Gesinnungen sich wohl und 
dehaglich fühlen sollen. Ich muß Ihnen offen gestehen, daß, wenn 
ich in diesem Augenblicke von einem Staatsgebäude gesprochen habe, 
ich noch viel lieber den Staat mit einem Schiffe vergleichen möchte, 
weil die Bewegungen unserer Zeit ganz genau die Wellen der hohen 
See darstellen und auf diesen Wellen wird das Staatsschiff ge— 
tragen. 
Der König hat seine Flagge oben auf dem Mast, aber der Steuer— 
mann steht am Ruder, ihm liegt ob, dasselbe durch die Gegenströmun— 
gen hindurch zu führen und dafür zu sorgen, daß das Schif nicht ab— 
gelenkt werde von dem richtigen Kurse, dafür zu sorgen, daß es in 
den Hafen einlaufe und, meine Herren, in einem richtigen Staate 
und zu diesem rechne ich dieses schöne Land Bayern, da wird das 
Staatsschiff heutzutage hingelenkt mit seinem Bugspriet nach dem herr⸗ 
iichen Lande der wahren Erkenntniß, es soll dahin kommen, wo für 
Alle das klare Licht existirt, und die Dunkelheit verschwindet. 
(Bravo.) 
Meine Herren, es ist nicht leicht in einem Lande, wo Einzelne 
ihre Meinungen ohne Gründe nur auf Treu und guten Glauben sich 
ilden, dieses Schiff zu lenken. 
Meine Herren, es ist dies aber die Aufgabe der Minister 
des Königs und, meine Herren, wenn nun einer dieser Minister, wenn 
ein Mann, auf dessen Schultern eine so furchtbare Pflicht und Arbeit 
ruht, nichtsdestoweniger mit Vergnügen das Amt eines Protektors un⸗ 
serer Ansstellung angenommen, so müssen Sie zugestehen, daß das ein 
Mann ist, der vor keiner Arbeit oder ueue Last zurückschreckt und ich gebe 
die Versicherung, daß er bei unserem Besuche auf die erste Anfrage 
mit größter Freudigkeit seine Zustimmung gegeben hat. Meine Her— 
ren, ich ersuche Sie, dem Protektor unserer Ausstellung, dem Herrn 
Staatsminister vou Pfeufer, Exellenz, Ihr zweites Glas zu weihen. 
Wünschen wir ihm von ganzem Herzen, daß die Ruhe, die 'er augen— 
blicklich nach langer Arbeit genießt, daß die Badekur, die er gegenwär⸗ 
tig durchmacht, ihm wohlbekomme und daß wir vielleicht noch in den 
ee Tagen ihn gesund in unserer Ausstellung werden begrüßen 
önnen. 
Ich bitte Sie, meine Herren, von ganzem Herzen, Ihre Gläser 
das Wohl unseres Protektors, des Herrn Minister von Pfeufer 
zu leeren. 
Er lebe hoch! 
(Dreimaliges stürmisches Hoch.) 
Regierungsrat Wernekinck; Berlin: Hochverehrte Herren und 
Damen auf Seiten unseres Verbandes. Sie Alle haben gewiß mit 
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