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Modelle gerade von Künstlern zweiten Ranges bevorzugt worden sein,
weil die Charakteristik des Bösen, vor allem Karikaturen, leichter ge—
lingen, als die Darstellung tiefer Empfindung.
Krafft kleidete seine Gestalten in das Kostüm seiner Zeit, um im
rechten Tone zum Volke, welches das Leiden Christi am liebsten in
die Gegenwart verlegte, sprechen zu können. Mit fast kindlicher Un—
befangenheit entnahm er die schlichten bürgerlichen Gestalten dem
heimatlichen Leben, doch so, daß sich ihre Trachten nicht störend auf—
drängen oder gar dem religiösen Stoffe nachteilig wären. Überhaupt
stellten die deutschen Künstler im ausgehenden Mittelalter die Passions—
scenen im Rahmen ihrer Zeit dar, um möglichst ergreifend zu wirken.
Nie ist der religiöse Inhalt beeinträchtigt.
In den ältesten Zeiten wurde das Christusportrait ganz in heidnischen
Kunstformen dargestellt. Als später die Ansicht der lateinischen Kirche,
Christus müsse schön dargestellt werden, den Sieg errang, und man
ein schönes Gesicht zu formen nicht fähig war, griff man zu dem byzan—
tinischen Christustypus, der sich lange hielt. Mit den einbrechenden
Nationalitätsideen nach Untergang des deutsch-römischen Kaiserreiches
nahmen die Christusbilder immer mehr den nationalen Charakter des
Landes an, bis der hergebrachte byzantinische Typus nur noch wie ein
leichter Hauch auf ihnen liegt. Mit der Hinzuziehung des nationalen
Kostüms und der heimatlichen Landschaft begann man namentlich in
den Niederlanden und Deutschland den Heiland menschlich individuell
zu fassen, ohne damit seine göttliche Seite zu verneinen. Christus
bleibt auch immer der geistige Mittelpunkt des Gemäldes. Der deutsche
Künstler ging sogar so weit, dem Antlitze Christi rein menschliche,
familienmäßig natürliche Züge zu geben. Deshalb sind die Portraits
so verschieden von einander. Mancher Künstler vermochte sogar eine
wirklich rührende und ergreifende Schönheit zu geben. So kann man
von einem Krafftschen Christus, von einem Dürerschen Christus
sprechen. Weiter hierauf einzugehen, kann nicht Zweck dieser Schrift sein.
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5.
Daß Meisterwerke, wie die Stationen Kraffts, in ihrer Origina—
lität weiter wirkten, bedarf kaum einer Erwähnung. Der junge
Albrecht Dürer soll sie in der Werkstatt seines Vaters in Silber ge—
trieben haben. Wenn diese Reliefs wirklich damals schon vollendet