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Margarethe zur Erreichung seiner Absichten in Anspruch
zu nehmen.
„Verzeiht meine Keckheit, hochgeborene Jungfrau!“
sprach er vortretend. „Ich muß dringend sprechen
Euern Herrn Vater; es hängt davon ab das Wohl
Eures Hauses, wie das der Stadt Nürnberg und des—
halb bitte ich inständig, mir zu verschaffen für fünf
Minuten Gehör.“
„Wer seid Ihr?“ forschte das Mädchen mit lieb—
licher Stimme.
„Ich bin unwerth, zu überschreiten die Schwelle
dieses Hauses, aber die Dankbarkeit gegen meinen
Wohlthäter macht es mir zur Pflicht, ihn zu warnen
vor drohender Gefahr. Ich bin der Jude Abraham
Ben Ismael.“
Das Mädchen trat erschrocken einige Schritte
zurück, aber eben so schnell näherte sie sich wieder und
sprach: „Kommt herein und wartet ein wenig, ich
werde Euch bei meinem Vater melden.“ — Unterdessen
war die Thüre geöffnet worden und der Pförtner
hatte den Verdruß, den Juden, von der Tochter des
Hauses beschützt, ebenfalls mit eintreten zu sehen. —
In einem hohen gothischen, von Wachskerzen be—
leuchteten Gemach saß zu derselben Zeit der Bürger—
meister und Schöppe des hohen Raths der freien
Reichsstadt Nürnberg, Kaspar von Grundherr, am
Schreibtische von Eichenholz, beschäftigt, Schriften durch—
zulesen und, wo es nöthig, erläuternde Worte anzu—
hängen. Er war ein hoher kräftiger Mann, noch nicht
über den Herbst des Lebens hinaus, mit biederem,
herzlichen Ausdrucke in den Zügen seines Antlitzes.
Die reiche Amtskleidung hatte er, kurz zuvor aus dem