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konnte, fiel mit kräftiger Stimme ein: „Wo sollten 
wir auch diese besser finden, als im Hause des Friedens 
bei einem Diener der Kirche.“ 
„Sie wäre Euch gewiß,“ antwortete der Magister 
Samuel, „aber ich bin selbst ein hilfloser Greis, allen 
Schrecken des Krieges Preis gegeben.“ Und er schilderte 
in kurzen Worten die traurige Lage des Dörfleins 
und wie er nun der einzige Bewohner desselben sei 
und selbst noch nicht wisse, ob er der Dinge harren 
solle, die da kommen würden oder mit dem. Stab in 
der Hand suchen solle, Nürnberg zu erreichen, wo er 
zwar sicher ein Asyl finden könne, aber ihn vielleicht 
auch Gefahr, Noth und Tod bedrohe, ehe er dahin 
gelange. 
Die Dame war zusammengeschaudert bei der Er— 
zählung des großen Unglücks, der Reitersmann aber 
nahm das Wort und sprach: „Noth macht gleich und 
wir sind Beide in derselben Lage. Vernehmt in kurzen 
Worten unsere Geschichte und Ihr werdet uns gewiß 
auf einige Tage Versteck geben, wenn Ihr hört, daß 
die Kroaten uns auf den Fersen und wir Kinder des 
Todes sind, wenn sie uns sehen. Ich bin ein Krüppel, 
müßte aber auch als kräftiger Mann der übermacht 
erliegen; und wenn ich fiele, welches Loos stünde 
meiner geliebten Margarethe bevor? Nein, sie falle 
eher von meiner Hand, als in die Gewalt der ent— 
menschten Schaaren Isolan's.“ 
„Eure Lage scheint gefährlich,“ sagte der Pfarrer, 
„lasset uns denn unsere Leiden und Gefahren theilen, 
stehen wir doch alle in Gottes Hand. Vor Allem 
aber bringt das edle Frauenbild, um ein wenig zu 
rasten, auf mein Lager. Wir aber wollen die Gäule
	        
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