Volltext: "Als Nürnberg freie Reichsstadt war"

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fristen sich zwar fort, doch wer einmal in Noth 
gekommen, vermag durch eigene Kraft sich nimmer auf— 
zuhelfen; zudem ist das Gewerke der Goldschmiede 
ohne Besitz hinreichender Mittel ein eben nicht be— 
sonders einträgliches; Dein Großvater konnte nur 
wenig der Mutter mitgeben, ich hatte nichts als meinen 
Arm und meinen Fleiß.“ 
„So hatte ich denn mit meiner Frau die lange 
Reihe von Jahren, besonders bei dem reichen Kinder— 
segen, den uns Gott verliehen, stets mit Sorgen zu 
kämpfen und wahrscheinlich für ein hohes Glück dürft' 
ich's erachten, als vor nun zwanzig Jahren zu einem 
beabsichtigten Hauskaufe der Goldschmied Peter Hof— 
mann im Tuchgäßlein zweihundert Goldgulden, ohne 
weitere Sicherheit als des Schuldners Zeichen auf 
Pergament, uns vorschoß. — Wir dachten immer daran, 
das Gold wieder abzuzahlen, zumal aus dem Haus— 
kaufe nichts geworden war, allein, lieber Gott, es ging 
eben nicht. So zog ein Jahr sich um das andere 
dahin, der alte Hofmann starb und hinterließ die 
Forderung seinem Sohne, auch dieser drängte uns 
nicht, er war reich genug, um zweihundert Gulden 
mehr oder weniger nicht besonders zu verspüren 
und begnügte sich mit der Verzinsung. Nun 
aber ließ er, kaum daß Du aus der Fremde 
heimgekehrt gewesen, mir wissen, daß er zu Frankfurt 
drunten eines reichen Kaufherrn Tochter zu ehe— 
lichen und sich sässig zu machen gedenke, ich möge 
der baldigen Heimzahlung des Darlehens nicht ver— 
gessen.“ 
„Wohl frug ich an bei Dem und Jenem; sie 
alle versprachen, hielten mich hin und Einer um den
	        
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