Volltext: "Als Nürnberg freie Reichsstadt war"

der Stadt und ihren Wappen, dem Adler des Reiches 
in weiß und rothem Felde geschmückten hohen Bal— 
dachin ertönten Zinken und Flöten, und das edle 
Naß floß hier in breiten Strömen die Kehlen der 
Durstigen hinab, wie diesseits des Ufers die Pegnitz, 
welch letztere ihr trübes und gelbschmutziges Wasser 
gegen Schniegling zu wälzte. 
So war rechts und links, vor und zurück der 
lauteste und offenste Jubel, ungeheuchelte Freude und 
Lust. Etwas abseits des Tumults saßen an den 
dunklen Lindenbäumen, welche sich von der Haller— 
wiese weg und auf den St. Johanniskirchhof zu erstrecken, 
unter einfach ausgespannter Leinwanddecke vier 
Männer. Alle vier bereits in den reifen Jahren des 
Lebens, zeigten sie sämmtlich scharf von einander ge— 
schiedene Züge und Formen des Gesichts. Waren sie 
doch auch aus den vier Himmelsgegenden stammend 
und hatten sich hier auf dem Plane der Hallerwiese 
der alten Reichsstadt getroffen, als wie zur Bestätigung 
des alten Sprüchwortes: Daß Berg und Thal zwar 
nicht, doch Menschen leicht zusammenkommen. 
Der Eine, wohl auch der älteste, war aus dem 
fernen Lande der Polaken vor Jahren schon zum 
Pegnitzstrande gekommen und seiner Kunst ein hoch— 
berühmter Holzschnitzer. Nicht allein die Kirche St. 
Lorenzi und die Kapelle derer von Holzschuher auf 
dem Gottesacker St. Johannis zu Nürnberg bargen 
treffliche Beweise seiner Fertigkeit, auch außerhalb der 
der alten Stadt zeigte man mit Stolz die Arbeiten 
des kunstreichen Polen Veit Stoß. 
Der zweite von den Vieren, aus den weit ent— 
legenen Haiden Ungarns von dem Schicksale hieher—
	        
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