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A. L. Stiefel, Zur Abwehr.
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irägt dick auf, ich oder mein Gegner? Doch halt, S. 53 soll ich ja als „originell er-
Funden‘ bezeichnen, „wo eine unbekannte Quelle anzunehmen sei“. Der Leser kann sich
leicht überzeugen, dass S, 53 nichts davon steht. Vielleicht aber meinte Seuffert S. 592;
da sage ich allerdings, dass Sachs das (von ihm sonst wörtlich aus verschiedenen
Quellen kontaminierte) Schlauraffengedichte durch „mehrere treffliche originelle Züge
bereichert“ habe. Damit hat es auch seine Richtigkeit: ich verstand darunter die ein-
zelnen Verse und Ausdrücke, die ich auf S. 50 u. 51 „als seine Erfindung und Zutat“
ausdrücklich bezeichne, und die in der Tat die Wirkung des Gedichtes erhöhen.
Nach diesem vielversprechenden Anfang, der schon deutlich die Absicht des Re-
zensenten merken lässt, fährt Seuffert fort: ... ich kann nicht finden, dass die Ergeb-
nisse seiner Zusammenstellungen im Verhältnis zur aufgewandten Mühe stehen. In der
Minderheit der Fälle gelangt Stiefel zu sicheren Quellennachweisen, zumeist muss er sich
mit „vielleicht‘ und „„wol‘“ helfen, unbekannte Mittelglieder annehmen und zu gefährlichen
kompilatorischen Konstruktionen greifen. .‚.. Wollte er eine Quellenforschung zu Hans
Sachs machen, so musste er doch mit französischen, italienischen, griechischen, lateinischen
Vorlagen vorsichtiger sein etc. Treten wir diesen Sätzen etwas näher. Ich betrachte
in meiner Abhandlung — die später als Spruchgedichte bearbeiteten Meistergesänge
ausgeschlossen, dagegen die Erweiterungen (ec. 10) mit eingerechnet -— etwa 192 Ge-
dichte des Hans Sachs; hiervon konnte ich das Quellenverhältnis vollständig und sicher
klar legen, ausführlich (häufig mehrere Quellen) bei ca. 70, kurz bei ca. 45 Gedichten,
dazu kommen noch 6, bei welchen ich auf meine frühere Hans Sachs-Abhandlung (Ger-
mania Bd. 36 u. 37) verweise, und 16, bei welchen ich wenigstens die Hauptquelle
‘bezw. irgend eine wichtige Quelle) ermittle. Das macht im ganzen 137 gegen 192,
Hierbei sind jene Gedichte, bei denen Holzschnitte Vorbilder waren (ca. 10), die nach
nündlicher Überlieferung gedichteten (ca. 4), sowie die blos sehr wahrscheinlichen
Quellen (ca, 3) ausser Betracht geblieben. Ich denke, diese Ziffern sprechen deutlich.
Wie durfte sich Seuffert angesichts dieses Sachverhalts zu der Behauptung versteigen:
In der Minderheit der Fälle gelangt Stiefel zu sicheren Ergebnissen?
Auch bei einem grossen Teil der übrigen Gedichte ist meine Arbeit nicht ganz
fruchtlos, In manchen Fällen werden uns die direkten Vorlagen des Nürnberger
Meisters vielleicht für immer unbekannt oder unerreichbar bleiben. Ich habe in der
vorliegenden Abhandlung sowie in meiner früheren nachgewiesen — und ich betrachte
dies als einen nicht unerheblichen Gewinn meiner Untersuchungen — dass Hans Sachs
ausser gedruckten Schriften auch zahlreiche handschriftliche deutsche Dichtungen der
älteren Zeit benutzt hat. Nun weiss alle Welt, dass sich bei weitem nicht alle hand-
schriftlichen Schätze des deutschen Mittelalters erhalten haben. Unter diesen Um-
ständen schien es mir von Nutzen, bei mehreren Dichtungen (ca. 10—12) des Hans
Sachs, zu denen sich eigentliche Quellen nicht auffinden liessen, wenigstens auf ältere
ihnliche deutsche Dichtungen hinzudeuten. Es war jedenfalls dadurch zu erweisen,
lass Hans Sachs bei ihnen einen Anspruch auf Erfindung nicht erheben konnte, Aus
gleichem Grunde zog ich bei etwa einem Dutzend Gedichten ältere fremdsprachliche
Versionen heran. Es handelte sich dabei um einige der interessantesten Dichtungen
des Meisters und ich hielt es für ebenso anziehend als wichtig, dieselben, in Ermange-
lung deutscher Vorlagen, mit den fremden zu vergleichen. Meistens liess sich doch
mit ziemlicher Sicherheit feststellen, was er entlehnt und was er hinzugefügt hatte.
[ch verweise den Leser in dieser Beziehung z. B. auf das, was ich über die Schwänke
Nr. 68, 177, 241, 334 und 383 — die Nrn. beziehen sich auf E. Goetzes Ausgabe —
3age. Ergab sich auf diese Weise eine brauchbare Handhabe für die Beurteilung der
Schaffensweise des Hans Sachs, so war es anderseits fast noch von höherem Wert, das
ainstige Vorhandensein von Mittelquellen nachzuweisen, von denen sich sonst keine
Spur mehr findet. Insbesondere bieten manche Schwänke und Fastnachtspiele des
Hans Sachs eine schätzenswerte Bestätigung für die auch schon von Anderen geäusserte
Vermutung, dass der Vorrat an nachgveahmten und übersetzten altfranzösischen
Schwänken (fableaux) einst in Deutschland weitaus grösser war, als man nach dem
Vorhandenen schliessen möchte. Man vgl. hierüber $S. 133 f., 142, 157 der Hans Sachs-
Forschungen und namentlich meine frühere Arbeit (Germania, Bd. 36, 8. 21, 32, 58,
Bd. 37, S. 217 und 219). Ahnlich verhält es sich mit den italienischen und jüngeren
{ranzösischen Versionen, vielfach auch mit griechischen und lateinischen Texten, wenn
bei letzteren auch die Möglichkeit, dass irgend ein gelehrter Freund den Stoff ver-
mittelt habe, nicht abgewiesen werden kann. Jedenfalls ist die Annahme von Mittel-
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