Volltext: Zu Christoph Scheurls Briefbuch

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schaft eines Lehens an den Grafen Konrad von Helfen— 
ste in. Von diesem fiel Wellheim 1475 an dessen Sohn 
den Grafen Jörg, 1518 aber an den Grafen Ulrich von 
Helfenstein, bei welcher Familie auch diese Herrschaft 
bis 16027, folglich 169 Jahre ununterbrochen verblieben ist. 
Zwar wollte solche Wellheim 1627 an Eichstätt ver— 
kaufen und bat Ansbach um die Erlaubnis dazu oder 
dieses Gut selbst kaufen zu wollen; beides wurde abgeschlagen 
und nur erlaubt, solches wieder an einen Grafen oder 
Herrn verkaufen zu dürfen. Dieser Entschließung zu Folge kam 
im gedachten 16027 ten Jahre Wellheim von Graf Rudolph 
von Helfenstein an dessen Vormundssohn Martin 
Franz Grafen zu Oettingen mit Bewilligung dessen 
Frau Mutter, Gräfin zu Oettingen, einer geborenen von 
Hhelfen stein, als Vormunderin. Es gab zwar wegen Ab⸗ 
gabe spezieller lehenherrlicher Einwilligung Prozesse, allein 
diese wurden 1679 beigelegt und des Käufers Sohn Graf 
Ferdinand Max erst in diesem Jahre darauf investitirt. 
Dieser überließ im Jahre 1681 Wellheim wieder an 
Ansbach um 16000 fl. nebst einem mit Diamanten be— 
setzten Kreuz für dessen Frau Gemahlin als eine Verehrung 
oder Weinkauf, und der Markgraf ließ sich den 27. Junius 
desselben Jahres in der Person des Onolzbach ischen 
geh. Raths Förster allda huldigen, besaß es aber nicht 
lang, sondern verkaufte solches den 7. Dezember 16083 mit 
Aufhebung der Lehenherrschaft und allen der Herrschaft 
anklebenden Gütern, Herrlichkeit und Gerechtsamen wieder 
an Eichstätt, wohin es schon vor vielen Jahrhunderten 
in gleicher Eigenschaft gehört hatte. 
Aus Hotters Werk entnehmen wir zur Ergänzung 
noch Folgendes: Unter Graf Ulrich von Helfenstein 
brach der Bauernkrieg los, in welchem Zacharias Krell 
keine geringe Rolle spielte. Er war zu Wellheim 
geboren, groß, besonders beredt, aber böswillig, hatte es
	        
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