Volltext: Verhandlungen der ... Wanderversammlung Bayerischer Landwirte zu Nürnberg vom 12. bis 15. Mai 1895 (32. (1895))

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Noch höher gestaltete sich der Verlust, wenn zur Saatzeit 
die Seuche ausbrach und durch Erkrankung der Ochsengespanne die 
Saat nicht oder nicht rechtzeitig fertiggestellt werden konnte. Hier 
konnte das „Hilf dir selbst“ nur teilweise Gesundung bringen. 
Mit großen persönlichen Opfern gelang es mir, die Bullen— 
und Eberhaltung in andere Hände zu bringen. Die Ochsenhaltung 
schaffte ich ganz ab, sie durch die teuere Pferdehaltung ersetzend, 
da die Gespanne stets die allgemein benutzten Wege der Gespanne 
der Stadt betreten mußten. Der Erfolg war, daß ich 6 Jahre 
in meiner Milchwirtschaft von der Seuche verschont blieb, in 
welcher Zeit zwei mal die Seuche im Ort auftrat; allein Opfer, die 
Krankheit abzuhalten, habe fortgesetzt bringen müssen. Gegen Ende 
dieses Winters trat die Seuche in der Stadt durch Einschleppung 
eines an Klauenseuche verendeten Jungrindes, welches dem Fall— 
mneister zufiel, dem dann sein Rinderstand angesteckt wurde, jedoch 
okalisiert blieb, auf. Später folgend eine Einschleppung durch 
einen Händler, von dessen Stall aus sich weiter verbreitend. Die 
Neuerkrankungen hörten nun nicht mehr auf, enger und enger 
wurde der Kreis, der meine Viehhaltung“umfing. Ich ergriff die 
denkbar energischsten Mittel, die Seuche fernzuhalten. Viehhandel 
and nicht mehr statt. 
Der Kuhstall wurde täglich zwei mal mit Chlorkalk und 
Aufguß von Salzsäure durch Chlordämpfe desinfiziert. 
Das Stallpersonal wurde täglich zweimal vor Eintritt in 
den Stall in einer Räucherhütte, die nur Öffnungen für den 
Kopf des zu Desinfizierenden hat, mit Chlordämpfen aus— 
geräuchert, ebenso jede Person, die im Kuhstall zu thun hatte. 
Vor dem Haupteingang in den Kuhstall wurde eine ganz durch— 
feuchtete, mit Chlorkalk getränkte Sägmehlschicht hergerichtet, so 
daß die Fußsohlen des den Stall Betretenden sicher desinfiziert 
varen. Die Milchtransportkannen wurden von einem besonders 
aufgestellten Manne in der Brennerei in siedendem Wasser 
gereinigt, die Milch von diesem Manne auf die Bahn gefahren, 
der Pferdestall wie der Kuhstall täglich zwei mal ausgeräuchert, 
der Pferdemist extra gelegt. 
All diese schweren Opfer haben nicht vermocht, die Seuche 
abzuhalten. Fest steht, daß circa eine Woche vor Ausbruch der
	        
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