124
Ich verdanke ferner Herrn Maschinenfabrikanten G. Luther
in Braunschweig (dem Verfasser des Werkes „Kontraktion und
Einrichtung der Speicher ꝛc.“, Braunschweig bei Joh. Heinr.
Meyer 1886) die Mitteilung, daß er nach oberflächlichem Vor—
anschlag (der sich natürlich je nach örtlichen Verhältnissen ändert)
als die Gesamtanlagekosten eines Silospeichers für 1000 bis
5000 Tonnen Inhalt, einschließlich maschineller Einrichtung,
in einfachster Ausführung von Holz mit massivem Unterbau 28
bis 26 pro Tonne, mit Umfassungswänden und Siloböden
aus massivem Mauerwerk 50—56 A pro Tonne berechnet.
Es käme also ein Holzsilobau für 20 000 CEtr. ( 100 Waggons)
auf ca. 25000 A, ein solcher des massiven Baues für ebenfalls
100 Waggons auf ca. 55 000 MA.
Derartig größere und teuere Speicher würden bei unseren
kleineren Verhältnissen allerdings nur dann in Betracht kommen,
wenn etwa ein ganzer Bezirksverband von Genossenschaften
(wie sie ja z. Zt. sich bilden) ein solches errichten wollte, was
übrigens entschieden das richtigste wäre.
Für kleinere Vereinigungen oder Einzelgenossenschaften dürfte
die Hälfte, ja der vierte Teil der Größe und der Kosten in Be—
tracht kommen, insbesondere auch bezüglich der Reinigungsmaschinen.
Die Schwierigkeiten sind also auch nach dieser Seite hin
nicht unüberwindlich.
Zu der Frage: „Silospeicher mit senkrechter Einfüllung
des Getreides in Schächten, oder Bodenspeicher mit wagerechter
Schüttung des Getreides“ sei in Kürze folgendes bemerkt:
Weit billiger zu errichten und wohl auch praktischer sind
die senkrechten Speicher (Silos, Elevatoren). Wenn gegen diese
eingewendet wird, unser zu feuchtes Getreide halte sich zu schlecht
in senkrechten Schächten, so scheint dies nicht zuzutreffen bei
entsprechender Einrichtung; v. Graß betont, daß technische
Schwierigkeiten in unseren Verhältnissen nicht bestehen Auch
möchte ich besonders bemerken, daß nach Professor Dr. Schmitt—⸗
Darmstadt (im Handbuch der Architektur IV. Teil, III. Halbband,
Darmstadt, J. Ph. Diehls Verlag 1884) auch die Trennung des
Getreides nach Herkunft, Eigentümer und Bestimmung durchführbar
ist, gewiß eine Hauptsache für die ländliche Bevölkerung, welche
n
9en
61
el
daß
den
Usg