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seinem Unmut in scharfen Worten, mit einer sehr wenig
Rücksicht übenden Aufrichtigkeit Luft? Das Benehmen
Schulenburgs hingegen war wesentlich durch die Vertrauens-
stellung bei dem Monarchen bestimmt. So sehr er es
liebte, in eindrucksvoller Haltung zu erscheinen, sah er
doch strenge darauf, alles Verletzende zu vermeiden,?® eine
kräftige Persönlichkeit mit einer etwas, wenn auch nicht
sehr schmiegsamen Ader, Seit seiner Rückkehr zu den
Geschäften überhäufte der König den tüchtigen Mann mit
Auszeichnungen, Als Kabinettsminister vereinigte er die
ganze auswärtige Politik in seiner Hand, mit einer Aus-
nahme, wie er bald gewahr wurde: das Verhältnis zu
Oesterreich suchte der König seinem Eingreifen zu ent-
rücken.
Zu jener Zeit vollzog‘ Friedrich Wilhelm II den Front-
wechsel seiner Politik von Osten nach Westen, Die Frage
der gemeinsamen Bekämpfung der französischen Revolution
durch Habsburg und Hohenzollern trat in ihr akutes Stadium.
Niemand unter den Personen, welche in Preussen als die
Träger fridericianischer Ueberlieferung galten, wünschte
ein Bündnis mit Oesterreich, wofern dazu nicht die Selbst-
erhaltung nötigte.* Dieser Fall war nach Ansicht der
1. Schreiben Alv. vom 8. Juni 1791: Häusser$ I, 307.
2. Die scharfe Sprache des proc&es verbal vom 11. Aug. 1791
(Herrmann: Forsch. V, 278) trägt den Stempel seines Geistes,
Auch sonst liebt er es, seine abweichende Ansicht in besonderen
Schriftstücken niederzulegen. Sein proces verbal vom ı. Okt. 1793
bei Häusser? I, 321, Herrmann: Forsch. V, 278 f., Heigel I, 524 f,
3. Wie er sich hierin von Alv. unterscheidet, zeigen sehr
deutlich beider Briefe an Bischoffswerder d. d. Berlin 16. Juni 1791;
Herrmann: Forsch. V, 269f. — Ein ähnlicher Gegensatz besteht
zwischen den beiden Schreiben vom 20. Juli 1791: Forsch. V,
273 f.
4. Bericht Ewarts, englischen Gesandten zu Berlin, d. d. Berlin
4. Aug. 1791; Herrmann: Erg.-b, 77.