1534
Zur Verhinderung der nachtheiligen Ueberschwemmungern
zultivirter Ländereien an der Donau namentlich währendü der,
Erntezeit, sind schon in früheren Jahren mehrfach Hoch-
wasserdäimme von den interessirten Gemeinden zur Aus-
führung gebracht worden. Dieselben boten jedoch vielfach nicht.
Jen erwünschten Erfolg. Die kgl. Staatsregierung sah sich daher
veranlasst, ein Project über zusammenhängende Hochwasser-
Dammanlagen zwischen Dillingen und Donauwörth ausarbeiten
zu lassen, welches seit Ende 1894 in der Durchführung begriffen
ist. Durch diese Anlagen soll ein grösserer Theil der bisher im
Pfaffenhofen— Wertinger Ried abfliessenden Hochwassermassen
Jer Donau innerhalb theils neu anzulegender, theils zu erhöhen-
der und zu verstärkender älterer Hochwasserdämme gefasst und
hiedurch bezweckt werden, dass einerseits die eingetretene Fluss-
sohlenerhöhung wieder beseitigt und andererseits die die Donau
begrenzenden Culturländer vor Ueberschwemmung gänzlich ge-
sichert werden. Ausser der Herstellung von Hochwasserdämmen
längs der Donau wird eine Reihe von Anlagen hinter den
Dämmen zur Ausführung kommen, welche hauptsächlich die
Regulirung von Wasserläufen und den Schutz von Grundstücken
„ezwecken. Die Kosten der Projektausführung sind zu 824 000 Mk.
veranschlagt, wovon die Hälfte der Staat, 1a der Kreis von
Schwaben und Neuburg und */« die betheiligten Gemeinden zu
;ragen haben.
Einen wichtigen Theil des Wasserbaues im Bauamtsbezirke
Kempten bilden die Wildbachverbauungen und Cor-
ceetionen von Wildwassern im oberen Iller- und Vils-
zebiete.
Anlangend die Wildbachverbauungen im oberen Illergebiete,
sei bemerkt, dass der Landrath von Schwaben und Neu-
hurg im Jahre 1886 ein auf Antrag der kgl. Regierung für Ver-
hauung der gefährlichsten Wildbäche, zunächst des Warmats-
yundbaches mit seinen Seitenzuflüssen sowie noch anderer
Wasserläufe und Steilrinnen des Stillachthales, von einem Staats-
bautechniker aufgestelltes Project mit einem Kostenbedarf von
195 000 Mk. genehmigte und für das Jahr 1887 aus dem Seit
[881 mit jährlich 3000 Mk. zur Unterstützung und Prämlirung
von Aufforstungen angesammelten Beträgen die Summe von
15000 Mk. zur sofortigen Verbauung bewilligte. Der Betrag
