Inhaltsverzeichnis: Nürnberg

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Verbindung mit der Kupferstecherkunst blüht in Nürnberg 
sehr rasch empor; die Stadt wird der Hauptverlagsort in 
Deutschland. 
Dass Nürnberg in dieser Periode zugleich eine der 
kunstreichsten Städte Europa’s war, ist ebenso bekannt, 
als oft und ausführlich dargelegt worden; wir wollen wenig- 
stens die bedeutendsten Namen hier nicht mit völligem 
Stillschweigen übergehen. In der Mitte des vierzehnten 
Jahrhunderts that sich in der Steinsculptur Sebald Schon- 
hofer besonders hervor, welcher den schönen Brunnen 
und das Portal an der Frauenkirche herstellte, sodann 
Adam Kraft (+ 1507), dessen Hauptwerk die grosse 
Darstellung der Passion an der Aussenseite der Sebaldus- 
kirche ist; in der Holzsculptur Veit Stoss (aus Krakau 
gebürtig, gest. 1542) und der Maler Michael Wohl- 
gemuth; in Metallguss und getriebenen Arbeiten die 
Familie der Vischer, besonders Peter Vischer (+ 1529, 
Hauptwerk das Sebaldusgrab) und der Goldschmied Wen- 
zel Jamnitzer (+ 1585). Die Maler Wohlgemuth 
(+ 1519), Dürer (+ 1528) und ihre Schule brauchen 
nur genannt zu werden. Unter den Miniaturmalern ist 
der berühmteste Nicolaus Glockendon (+ 1560). Auch die 
Dichtkunst und der Gesang wurden von den Bürgern 
gepflegt; die nürnberger Mei stersänger, Leute aus dem 
Handwerksstand, die sich in Mussestunden im Gesang übten, 
waren weit und breit bekannt; Hans Rosenplüt (ein 
Barbier in der Mitte des 15. Jahrhunderts) und Hans 
Sachs (Schuhmacher, starb 82 Jahre alt 1576) sind die 
bekanntesten unter ihnen. Beide lieferten auch eine an- 
sehnliche Zahl von Fastnachtsspielen oder kleinen Opern, 
welche von Handwerkern aufgeführt wurden. Leute aus 
dem Handwerksstande waren die ersten Sc hauspieler in 
Deutschland. Anfangs sprachen sie aus dem Stegreif; 
Rosenplüt fing in Nürnberg zuerst an, Stücke ordentlich 
auszuarbeiten: Hans Sachsens Schauspiele wurden auch 
in anderen Städten aufgeführt. Zuerst schlugen die jungen 
Handwerker ihre Bühne in Gasthäusern auf; 1526 wurde 
ihnen die unbenützte Marthakirche eingeräumt, die sie aber 
im Jahr 1614 verlassen mussten; sie wandten sich von 
da in den heilsbronner Hof und in Gasthöfe, bis der Rath 
1628 ein eigenes Schauspielhaus auf der Schütt erbaute. 
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