Volltext: Ein Lobspruch der Stadt Salzburg von Hans Sachs

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ond berg von denen die Saltzburger vnd ir nachpawrschaft wunn vnd wayd, fogel vnd 
willprett, vnnd an mancherley enden vischung gar füegclich haben mügen. So hat es 
alda ein genuge straßen do die teutschen von kawfmanschatzs wegen durch das gebirg 
in welsche vnd andere land vnd herwider ziehen. Nw ist dise statt etwen scheinperlich 
mit mawrn, anschütten vnd hohen thürnen wol befestigt vnd deßhalb ein stuel der 
konig gewesen vnd hat vnder dem haidnischen volk marmorstainin tempel der götter 
gehabt. Vnd als aber dise statt vil zeit in plüendem auffnemendem stand gewesen 
was, hat sie darnach zu den zeiten des konigs Attile voun den hunis vberfal name 
prand vnd mord also gelidden, das sie gantz verheeret verwuestet vnd zerrüdet wardt. 
Nachfolgend als sant ruprecht nach der gepurt christi vnßers hailands funf— 
zundert vnd in dem achtzigisten jar Theodonem den Hertzogen zu bayern vnnd das 
volck in den vmgelegnen gegenten zu cristenlichem glawben wider gefuert het, do 
kom er zuletzt an den fluß Juuarus den man yetzo saltzach nennt vnd funde daselbst 
dise statt verlassen vnd mit waldtstawden vnd holtz reysich vberwachsen; die vernewet 
er vnd richtet. die wider auff als ein statt, die ettwen vnder den stetten des bayerlands 
für andere geachtet war. Vnd nachdem sant ruprecht dise statt zu eim bischosiiche 
stuel wol füegclich vnd schickerlich achtet, do erlanget er von dem hertzogen zu bayern 
Freyheit vnd aigenschaft desselben ends vnd ließe die pawmen, gestewdig vnd holtz⸗ 
pusch abrawmen vnd auß rewtten ond ein kirchen in sant peters eren aufpawen vnd 
ein closter sant benedicter ordens mit begabung des hertzogen aufrichten; vnd sannt 
ruprecht regiret die bischoflichen kirche. rliiij. iar. Sant vital was sein nachkomen. 
Darnach hant sant Virgilius bischof daselbst ein bischofliche hawbt kirche gepawt vnd 
sant ruprechts leichnam daselbsi hin bestattet. Darnach hat bischof gebhardus die ge, 
schlößer von newem gebessert vnd die statt in aller gezierde auffnemung empfangen 
also dz yetzo dise statt mit grosse zinnen vmgeben vnd mit fast schönen gepewen d' 
clöster, tempel, hewßer vnd des geschloß geziert, vnd außerhalb des alles mit vil 
wirdigem hevltumb beanadet ist — 
F 
Dieser Beschreibung geht voraus auf Blatt CLII a. 
Ruprecht der bischof anß königlichem stammen von granckreich entsprungen, 
hat zu der zeit holdeberti des konigs zu Franckreich das bistumb zu wurms geregirt 
ond wardt nach absterben desselben konig von den hertzogen berchgario, der die kirchen 
zerstöret mit rüten geschlagen; von demselben bischoflichen stnhl mit gewaltsam 
vertriben, vnd darnach von theodo, dem hertzogen zu baiern, zu regenspurg mit 
freuden aufgenomen. Denselben hertzogen hat er mit vil edlen vnd gemainem volck 
getawft, vnnd darnach das norgkaw bis in pannoniam hinnab predigeude vud christum 
das liecht des glawbens verkündende gewandert, vn' kom zuletzt zu dem fluß junarus, 
do ettwen die statt von demselben fluß juvania vnd hetzo saltzburg genant gelegen, 
vnd vnder andern barbarischen stetten fuername aber dessmalss verfallen vnd mit 
zweydrueten gestewdich vnd holtzbuschen verwachssen was. Vnd als er nw dasselb ort 
zu bischoflichen stuehl schickerlich vnd wolgelegen sahe, do erlanget er aigentschaft 
pom' hertzogen zu baiern vnd pawet ein kirchen in sant peters ere vnd sendet sein 
junger auß vnd bekeret die gepirggegent zum glawben, darum haißt er ein apostel zu 
baiern, osterreich steyer ꝛc. Nach vil wercken der heiligkeit starb er seliglich am oster— 
tag, als er rliiij (44) jar den bischoflichen stuel verwesen het.
	        
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