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Dr. Zillner führt in seiner Abhandlung gewichtige Gründe dafür an,
daß unter „propriam sedem“ nur das Stift St. Peter, nicht aber
Worms, der ehemalige Sitz Ruperts gemeint sein könne.
Nach dem Bischof Gerhardus hat
Die Schlößer verneut außen und innen
Die Statmauer mit Chuern und Finnen
Befestiget und wolgeziert
Wie vor Augen gesehen wird.
Erzbischof Gebhard regierte 1060 1088, zur Zeit des Investitur—
streites und befestigte nicht bloß Salzburg, sondern erbante auch die
Festen von Werfen und Friesach, denn das Erzstift Salzburg war
damals (1077) überall von Anhängern des Kaisers umgeben, gegen
welche es sich wiederholt zu vertheidigen hatte.
v. 163 ff. Ja sechst innen das fürstlich, groß
Schön wolerbaut und uotfest Schloß
Auf gelling Fels — — — —
Unter den Nachfolgern Gebhard's geschah Manches zur Er
weiterung der Festung Hohensalzburg, so durch die Exrzbischöfe
Johann II. (1429- 1441), Burghard (1465), Johann III., der die
beiden nördlichen Fürstenzimmer auf der Festung prachtvoll herrichten,
den kostbaren Ofen setzen ließ und ein Zeughaus erbaute (1484) vor
Allen aber durch den Erzbischff Leonhard von Keutschach
1494-1519). Von ihm erzählt Ch. Jordan in seiner Ohronica
des hochlöblichen Erzstiftes Salzburg: „Er hat auch an dem fürtreff—
lichen, herrlichen Schloß Salzburg, so ein tapfer, streitbar Schloß
und vest Haus teutsch Lants ist, viel herrliche und lustige Gebäu
oerbracht. Von Leonhard rühren die beiden kleineren Fürstenzimmer,
die Schloßkapelle, das Orgelwerk, der Aufzug auf den Nonnberg
Reisethurm) und das Rondell zwischen Fahr- und Fußweg her.
Vergl. auch Dr. K. Pillwax „Hohensalzburg, seine Geschichte ꝛc.“ in
den Mitth. d. Gesellsch. f. Salzb. Landesk. Jahrg. 1877.
Sechst. auch in der Stat den Aschhof
Darinn den wonet der Bischof
Mit seinen fürstlichen Gemachen
Dein Herz würd dir vor Freuden lachen.
Die alte Residenz lag dicht an der vorderen Seite der Domkirche
gegen den Frauenhof zu. Vergl. den Setznagel'schen Plan Salzburgs
vom Jahre 1572 in Brauns Städteatlas und den Prospekt Salzburgs
v. 171 f.