Volltext: Fürth in Vergangenheit und Gegenwart

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Briefe, ohne dem gewöhnlichen Postporto, noch zahlen mußte, angewiesen. Man 
fand aber bald, daß diese Briefkreuzer mehr abwarfen als eine gewöhnliche 
Besoldung, weshalb man seinen Nachfolger Boß mit einem fixen Gehalt 
von 700 fl. anstellte. Als nun aber durch die Mägde ꝛc. welche die 
Postsachen befördern sollten manche Unordnung vorkam, wurde dem Erpeditor ein 
katholischer Briefausträger mit 150 fl. Gehalt beigegeben. Postverwalter 
war 1818 J, Phil. Engelhard, welcher in der Königsstraße im jetzigen 
Gebäude der Sonnenapotheke wohnte. Später war die Erxrpedition in der 
Königsstraße Nr. 66. 
Am 1. Januar 1847 wurden 3 Briefträger aufgestellt und 1849 
die Briefmarken eingeführt, damit fiel der Briefkreuzer. — 1858 Hollte 
man ein Fiakerinstitut gründen, welches aber nicht reussierte. — Die Vost— 
verwaltung wurde 1861 zu einem Postamte erhoben. 
Seit dem Jahre 1864 hatten das Bezirksgremium (Handels- und 
Fabrikrat) der Stadt Fürth und die gemeindlichen Kollegien wiederholt um 
Errichtung einer Filialposterpedition in Mitte der Stadt petitioniert. Auch 
diesem Wunsche wurde endlich Berücksichtigung zu teil. Mit Entschließung 
der Generaldirektion der kgl. Verkehrsanstalten vom 29. Dezember 1876 
wurde die Errichtung einer Postfiliale unter der Bedingung zugesagt, daß 
hiezu von der Stadtgemeinde kostenfrei ein geeignetes Lokal überlassen 
werde. 
Diese Bedingung wurde von den gemeindlichen Kollegien eingegangen 
und zunächst auf 3 Jahre von Laurenzi 1877 an zu fraglichem Zwecke 
das Erdgeschoß des, dem Privatier Zeiser gehörigen Hauses Waggasse 
Nr. 5 gemietet und eingerichtet. Eröffnungstermin 1. Januar 1880 
1869 finden wir einen Briefträger mit 6 Gehilfen, 2 Postboten, 
z Bestellgängen, 11 Briefkästen, welche täglich viermal entleert wurden. — 
1883 Einführung der Fourgons zur Postpaketbeförderung. — Seit 1885 
werden die Briefe ꝛc. taͤglich 5 mal bestellt. — 
Schon 1852, später 1855 ersuchte man um Errichtung einer Tele— 
graphenstation in Fürth. Erst unterm 29. Dezember 1855 wurde 
die Erkichtung einer solchen in Fürth genehmigt und am 17. Februar 1856 
im Rathaäuse unter dem Stationsvorstand Burkhard eröffnet. 
1884 wurde die Telephonleitung zwischen Fürth und Nürn— 
berg hergestellt. Dem Berichte des königlichen Oberpostamtes Nürnberg 
pro 1886 entnehmen wir: Die Zahl der Leitungsanschlüsse in 
Fürth vermehrte fich 18868 von 55 auf 106; gleichzeitig ist die Länge 
der Leitungen von 596 km auf 912 «Bm, die Zahl der Sprechstellen von 
413 auf 666 gestiegen. Die Durchschnittszahl der täglichen Gespräche 
zwischen Nürnberg und Fürth hat sich von 113 im Monat Januar auf 
344 im Monat Vezember erhoht; die täglichen Gespräche sind im Durch⸗ 
schnitt gestiegen; in Fürth von 300 auf 728. Einen Stillstand, so— 
gär einen spartenweisen Rückgang gegen ihren Vormonat zeigen nur die 
Monate April und Juni. Im Dezember 1885 trafen auf einen Abonnenten 
an Werktagen durchschnittlich 5,66 im Dezember 1886 dagegen 8.1 Ge—
	        
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