Volltext: Fürth in Vergangenheit und Gegenwart

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karte mit 20 Stück Marken beklebt ist, so kann sie bei der Kassa als ge⸗ 
machte Einlage übergeben werden. Es hat hiefür die Ausfertigung eines 
Haftscheins über 2 Mi. zu erfolgen. Die Benützung dieser Kaffa hat be— 
deutend abgenommen, wie wir aus folgendem ersehen: 
1883/84 1884/83 1885/86 
Sparmark verkauft 46130. 22800 13390 Stück 
parmarkenals Einlage eingereicht 10210 285440 16136 , 
Kassiere. 
Herrling 1834, Spahn 1845, Griesbauer 1869—2c. 
— — — 
Die städtische Untersuchungsanstalt für Nahrungs— 
uund Genußmittel. 
Die öffentliche Gesundheitspflege erforderte sehr häufig chemische 
Untersuchungen, welche bei der Schwierigkeit solcher Untersuchungen ledig— 
lich von sehr geübten Sachverständigen gemacht werden können. Voͤr 
1877 wurden derartige chemische Gutachten einzeln verlangt und honoriert. 
Schon die bedeutenden Kosten, welche durch derartige Gutachten erwuchsen, 
machten es wünschenswert, dieselben auf die absolut notwendigen Fälle zu 
beschräänken. Sollten aber derartige Untersuchungen von wirklichem Nutzen 
sein, so mußten sie in bestimmten kürzeren Zwischenräumen stattfinden. 
Zahlreiche Untersuchungen wuͤrden aber bei der bisherigen Art der Hono— 
rierung enorme Kosten verursacht haben, deshalb wurde durch Magistrats— 
beschluß vom 5. November 1877 dem Professor Dr. Hilger in Erlangen, 
welcher mit 2 Assistenten schon die Untersuchungen der Lebensmittel der 
Stadt Erlangen vornahm, die bei Amt notwendigen chemischen und mi— 
kroskopischen Untersuchungen in Fürth gegen ein jährliches Honorar von 
600 M. vom 1. Januar 1878 an übertragen. Hiedurch war es möglich 
gemacht, derartige Untersuchungen im gesundheitlichen Interesse und zum 
Schutze des Publikums gegen Lebensmittelverfälschungen im ausgedehn⸗ 
teren Maße bethätigen zu können. 
1880 fanden folgende chemische Untersuchungen statt: 89 Wasser⸗, 
14 Bier-⸗, 12 Gewürz⸗,8 Chokolade⸗, 7 Butter⸗, 1150 Milch-, 30 Kin— 
derspielwaren-, 8 Wurstwaren-, 13 Mehl-, 9 Essiguntersuchungen. 
Mancherlei Nachteile stellten sich aber im Laufe der Zeit hinsichtlich 
des mit Professor Dr. Hilger eingegangenen Vertragsverhältnisses heraus. 
Störend war der iufolge der Universitätsferien vorkommende längere Ge— 
schäftsstillstand, die Umständlichkeit des Verkehrs mit dem Institut und 
des Transportes an das Instituͤt, die Schwierigkeit, bei Winterkälte flüssige 
Gegenstände unverändert nach Erlangen zu bringen, die Unmöglichkeit 
dringliche Untersuchungen z. B. von Töpfergeschirren, von schnell in Gaͤhr— 
ung ꝛc. übergehenden Produkten durch das Erlanger Institut vornehmen 
lassen zu können. 
J Am 16. November 1882 beschloß daher der Magistrat in Berück⸗ 
sichtigung dieser Umstände die chemische Untersuchung der Lebensmittel vom
	        
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