Volltext: Fürth in Vergangenheit und Gegenwart

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Diese Beschlüsse erhielten die Genehmigung der vorgesetzten Behörden, 
zugleich wurde gestattet und demgemäß auch natürlich beschlossen, daß die 
Finverleibung des Anwesens Nr. 7 am Helmplatze in bas gemeindliche 
Grundstockvermögen ohne Gegenleistung an die Bieraufschlagskassa erfolge. 
Das auf Grund Fe16 ff. der Gewerbeordnung eingeleitete Verfahren 
hatte zur Folge, daß der Stadtgemeinde Fürth durch Magistratsbeschluß 
vom 20. September 1877 unter Verwerfung der Einwendungen, welche 
von verschiedenen Privaten, insbesondere von dem hiesigen Fischerverein er⸗ 
hoben worden waren, die polizeiliche Erlaubnis zu dem projeltierten 
Schlachthausbau erteilt wurde. Auf erhobene Beschwerde des Metzgers 
Konrad Schildknecht und des Gerbers Ludwig Eisenberger da— 
hier wurde dieser Beschluß unterm 80. September 1877 vom Gewerbe— 
senate der kgl. Regierung von Mittelfranden mit dem Zusatze bestätigt, daß 
sämtliche Kanäle mit Wasserverschlüssen zu versehen sind. 
Mit dem Bau selbst wurde 1878 begonnen. 
Am 1. Februar 1881 wurde das Schlachthaus eröffnet, dessen Er— 
bauung 291974 M. kostete. Von der Gemeinde wurden am 28. Dezember 
1880 eine ortspolizeiliche Vorschrift hinsichtlich der Benützung des Schlacht— 
hauses und eine solche über die Beschau der geschlachteten Tiere und eine dienst— 
liche Bestimmung für den Schlachthausbetrieb erlassen. 
Für die Vornahme der obligatorischen Trichinenschau wurde die 
nötige Zahl von Mikroskopitern berusen, welche im Turnus im Schlacht— 
haus Dienst thun und die von den Schweinen entnommenen Proben im 
Beschauzimmer des Schlachthauses untersüchen. 
— 
Ochsen 
Stiere und Kühe 
Rinder 
Kälber 
Schafe 
Schweine 
Pferde 
Importiertes Fleisch 
Fleisch pro Kopf 
der Bevölkerung 
Schlachtvieh. 
1819 1870 1875 
1413 2181 2699 
779 1522 2484 
36 171 865 
2785 8980 7048 
3158 8129 4081 
3000 5482 8008 
— — 60 
— 8049 7897 
129 128 146 
—1880 1885 
2340 21283 Stück 
2696 8098 
586 297 
5929 6028 
4e88 2889 
10407 12491 
268 418 
10612 22610 Pfund 
131 122 
7 
Sas Spital. 
Im 183. Jahrhundert soll das jenseits der Rednitz gelegene, noch jetzt 
unter dem Namen Siechkobel bekannte Gebäude erbaut worden und 
zur Aufnahme von Aussätzigen bestimmt gewesen sein. Es war Eigen⸗ 
tum der Gotteshauspflege St. Michael und wurde, wenn man es nicht 
für Kranke gebrauchte, an Private verpachtet. 1626 war der Siech⸗ 
kobel an Joachim Mehn um jährlich 16 fl. unter der Bedingung vei—
	        
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