Volltext: Festschrift zur 250jährigen Jubelfeier des Pegnesischen Blumenordens

Kreuzigungsgruppe in St. Sebald an und datiert sie 1526. Später 
sei der Meister erblindet. Ob diese alte Datierung auf Wahr- 
heit beruht, ist nicht ohne Zweifel. Zu den späten Schöpfungen 
des Meisters wird gewiss dieser ergreifende Christus am Kreuz, 
der in vollem Umfange die zwar derbe, aber bis ins Kleinste 
wahre Naturbeobachtung Veits zeigt, gehören; aber die herb 
übertriebene Schmerzesäusserung und wenig anziehende Geziert- 
heit der unter dem Kreuze trauernden Gestalten Marias und 
Fig. 54. Veit Stoss, Maria und Johannes unter dem grosser 
Kruzifix in der Sebalduskirche zu Nürnherg 
Johannis wird man kaum bis in die Zeit herabrücken wollen, 
als des Meisters Kunstweise unter der Einwirkung der Re- 
naissance zu Gunsten der äusseren Formenschönheit Kinbusse 
erlitt. (Fig. 54.) Ist in diesen beiden Figuren nicht fast ein 
Protest gegen die in Deutschland überhandnehmende schwung- 
volle Form der Renaissancesprache ausgesprochen? Ein Vergleich 
der gezierten Kopf- und Handhaltung Johannis mit der des grossen 
knieenden Engels im Bamberger Altarschrein (Fig. 47) würde die 
Kreuzesgruppe in die ersten der zwanziger Jahre setzen, also als
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.