fullscreen: Albrecht Dürer

Betäubender Weihrauch. 
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es handelte sich ihm um gewisse praktische Vorteile, welche die 
mühsame Arbeit der mechanischen Konstruktion erleichterten, und 
mit deren Besitz die Meister von Bologna eben so prunkten, als 
sie ihr Geheimnis sorglich hüteten. 
Der Weg ging über Ferrara. Zu seinem größten Er— 
staunen sah sich Dürer hier im Thor der Stadt von einer 
Schar der Vornehmsten begrüßt. Herr Ricardo Sbroglio, der 
hochgelahrte Mann, entfaltete ein Pergament und trug ein 
langes Gedicht vor, welches den deutschen Meister in den aus— 
schweifendsten Redewendungen feierte, daß diesem die Schamröte 
ins Gesicht heraufrückte und die Augen nicht wußten, wo sie 
bleiben sollten. War er in Venedig schon an überschäumendes 
Lob gewöhnt, so sollte es hier doch noch ärger werden. 
Natürlich durfte er nicht so bald weiter, man hielt ihn einen 
zganzen Tag fest und feierte ihn mit einem großen Gastmahl, 
welches man zu seinen Ehren auf dem Rathaus veranstaltete. 
Am andern Tag gab ihm ein großes Gefolge das Geleit, 
und einer der Nobili ließ es sich nicht nehmen, an seiner Seite 
zu bleiben und mit ihm in Bologna einzureiten. 
Als man sich der Stadt näherte, wurde Dürer gewahr, 
daß auch hierhin das Gerücht von seiner Ankunft schon gedrungen 
war. Am Thor zeigte sich abermals eine große Menschenmenge, 
und da man näher herzu kam, sah man von dem mit Laub⸗ 
gewinde und Blumen geschmückten Stadtthor bunte Flaggen 
wehen. 
Im Vordergrunde des versammelten Volkes standen sämt— 
liche in der Stadt wohnende Künstler. In heller Freude leuch— 
teten Dürers Augen auf, als sie an der Spitze der Maler ein 
bekanntes Gesicht erblickten, das Gesicht eines Landsmanns. 
Herr Christoph Scheurl war's, der Syndikus der deutschen 
Nation an der Universität Bologna. Sein Geburtshaus stand
	        
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