fullscreen: Die Nürnberger Bleistiftindustrie von ihren ersten Anfängen bis zur Gegenwart

sonderparn gesetz und statut kaufft, verkaufft, gehandelt 
und mit betrug oder unvollkomenlich ire Arbeit auss- 
gemacht haben, zu strafen, auch auf eins jeden hantwerk 
geschworn meister zu machen“.!) Das Rugsamt bestand 
aus einem vom grossen Rat gewälhlten Vorsitzenden, dem 
sog, pfenter?) und 4 andern Ratsherrn; man nannte das 
Kollegium auch „die fünf Rugsherrn“, Es hielt wöchentlich 
3 oder noch mehr Sitzungen ab und tagte in dem un- 
scheinbaren Haus am Fünferplatz, dem „Fünferhaus“, das 
noch heute diesen Namen trägt. \ 
Wie in jeder anderen Stadt, SO behielt sich auch in 
Nürnberg der Rat die Entscheidung aller wichtigeren 
Handwerksangelegenheiten selbst vor; hier diente er auch 
Als eine zweite Instanz bei Berufung gegen Beschlüsse und 
Urteile des Rugsamtes. 
Einerseits war so dadurch, dass keine engherzigen 
Zunftmeister, sondern eine unparteiische Behörde die 
Handwerksstatuten festsetzte, ein Schutz gegen allzu- 
yrosse Auswüchse zünftlerischen Geistes gegeben, aber 
andrerseits befanden sich eben dadurch die Gewerbe in 
ainer noch grösseren Abhängigkeit von dem lediglich aus 
Patriziern bestehenden Rat. 
Wir dürfen dabei nicht ausser Acht lassen, in 
welcher Zeit wir® uns beim ersten Auftreten der Blei- 
stiftmacher befinden. 
Es ist nicht mehr die Zeit, wo die deutschen Reichs- 
städte, Nürnberg voran, auf dem Gipfel ihrer Macht und 
ihres Ansehens, die Gewerbe in denselben in hoher Blüte 
standen: der dreissigjährige Krieg hat N ürnbergs Glanz und 
(4 
1) Christoph Scheurls Epistel an Dr. Staupitz, Generalvikar des 
Augustinerordens 1516. (Chroniken der deutschen Städte. Bd. XI 
— Chroniken der fränkischen Städte: Nürnberg, Bd. V. Leipzig 1874) 
p. 799. 
2) ibidem.
	        
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