Volltext: Hans Sachs

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Während der Dichter darüber nachdenkt, ob es wohl 
des Doktor Martinus Luther Leiche fei, tritt ein Weib in 
Idneeweißem Gemande aus dem Chor. E8 it die Theoloaie. 
Die {tund hin zu der Totenbahr, 
Sie wand ihr’ Händ und rauft ihr Haar, 
Sar Höglih mit Weinen durchbrach, 
Mit Seufzen fie anfing und fprach: 
© du treuer und Kühner DE 
Von Gott dem Herren felbjt erwählt, 
Sür mich fo ritterlih zu kämpfen, 
it Gotte3 Wort mein’ Feind zu dämbfen. 
Aus großer Trübfal Habe er fie befreit; ihr fAOnee- 
weißes Kleid, das von ihren Feinden befledet und befudelt 
war, habe er gewafchen und gebadet, daß fie nunmehr 
mieder gefund daftehe, hell und rein, wie im Anfang. Das 
habe ihm viel Mühe gemacht und große Nachftellungen be- 
veitet: aber dennoch fei er 
BÖlieben wahrhaft, treu und beftändig, 
Durch Fein’n G’fahr worden abwendia 
Bon wegen Gottes und auch mein. 
Wer wird nun mein Verfechter fein. 
Zum Schluß {fpricht der Dichter ihr Troft zu: 
— 0 fürdt’ dich nit, 
Du Heilige, fei wohlgemut; 
Sott Hat dich felbft in feiner Hut, 
Der dir überflüffig gegeben 
Biel trefflih” Männer, fo noch Leben, 
Die werden di Handhaben fein 
Samt der ganzen Orictlichen Semein.
	        
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