zogen wurde, mußte Fange Zeit diefer Walze eine gleichs 
mäßige Bewegung geben Können. 
Vor Heles Seift reihte fihH nun ein Glied an das 
andere, eine Heine Vorrichtung, weldhe das alzufchnelle 
Arbeiten der Triebfeder hemmen, die ganze Bewegung 
regeln mußte — die fogenannte Unruhe — fhmwebte ihm 
bereit vor. Ya! eine Näderuhr mit Federwerk mußte fich 
zufjammenfeßen Tajfen, und alle durfte fo Hein und zier= 
lich hergerichtet werden, daß e8 in die Meinen Metalhülfen 
von eines Cies Größe fi einbetten ließ. — — 
Die Tafjdhenuhr war erfunden! 
Wie ein Raufch kam e8 über den Peter Hele, ein 
wunderbar Gefühl, mie Jubel und Jaucdhzen, machte die 
Seele ihm weit, e& Hang mie herrlidje Lieder vor feinen 
Ohren, und e8 zitterte vor feinen Yugen wie helliter Sonnen: 
jchein. Al3 feine Pulfe wieder ruhiger fhlugen, und der 
Atem Langfamer ging, fiel er in der Meinen Dachkammer 
auf feine Kniee, hob die Arme dankend zur Höhe und rief: 
„Herrgott, ich danke dir!“ 
Und nun ging’$ an die Arbeit Tag für Tag, Stunde 
für Stunde, die er fi von feinem Tagemwerke abmüßigen 
Fonnte.‘ BZuerft brachte er alle8 in zierlidHen Zeichnungen 
zuftande, dann begann wieder von neuen ein Hämmern 
und Feilen, ein Klopfen und Slätten, ein Nad griff mit 
feinen Zähnen in das andere — e8 gelang! 
Man erzählt, daß ein halbes Jahrhundert fpäter der 
römifche Kaifer deutfcher Nation Karl V., al3 ev fich müde 
von den Welthändeln zurüczog, in einen fpanifchen Klofter 
verfuchte, zwei Wanduhren für immer in gleiche Gangart 
zu feßen. Und wie ihm foldhes wegen der Unzulänglich- 
Feit alles Menfchenwerkes nicht gelingen mochte, Habe er 
zagend und trauernd ausgerufen: „Ich mollte ale Welt