Full text: Peter Hele, der Erfinder der Taschenuhren

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ben Meifter gewonnen, und e8 war eine gute Einigung 
zuftande gekommen dahin, daß der neue Lehrling ge 
troft doch nun bei den Eltern am Sonntage die Laute 
Iclagen möge, fid aber am Werktage mit der Mufik der 
Schlofferwerkjtatt begnüge. 
Bollinger hatte den Auftritt fpäter den Seinigen im 
Familienfreife mit behäbigem Lächeln erzählt, und Peter 
Hele8 Stellung war dadurch im Haufe des Lehrheren nicht 
[chlechter gemorden. Ya, als der Meifter nach) Sahresfrift 
verlauten ließ, er wünfche fid keinen zuverläffigeren Bur- 
jchen, als den Hele, febte es rau Gertrud, welche ihr 
Wohlgefallen an dem guten Hungen gleichfalls hatte, ohne 
große Mühe und Überredung durch, daß die Laute in der 
Dachkammer neben der Liegenftatt des Lehrlings ihren Plab 
Fand. 
Beter arbeitete und lernte; nicht nur Hand und Auge 
waren bei ihın befchäftigt, audy das, was hinter den 
Augen liegt, das Gehirn tat feine Schuldigkeit. Al er 
nach Ablauf der gefeblihen Frijt, daran ihm der Meifter 
iroß aller Zufriedenheit nicht einen Tag Ichenfte, frei: 
gefprochen wurde, Konnte er für einen tüchtigen Kunft- 
Tchloffergefellen gelten. Niemand verftand e3 befjer mie 
er, bem Barte eines Schlüffel8 eine ganz neue Horm zu 
geben, feiner mußte die verfchnörkelten BVBerfchläge einer 
Thür, wie fie damals Brauch waren, fefter und zugleich 
zierlicher zu vernieten, als der Beter. Zu jeder bedeuten: 
deven Arbeit z0g Meifter Pollinger feine Hände mit heran 
und rühmte gegen feine Kundfchaft, daß er fih auf diefen 
Sefellen, wie auf fi felbft verlaffen Fönne, Am lieb: 
jiten arbeitete der Gefelle an allen Sachen, wo feines 
Hederwerk von Stahl und Cifen angebracht werben mußte, 
fei e8 bei einem Kunftfhloß oder an einer Qade, deren
	        
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