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welcher c& einmal zur Selbftändigkeit bringen wollte, ein
Stück Geld, und damit Konnte allerdings der wadre Stadt:
pfeifer dem Sohne nimmer aufwarten. So entfchied [ich
denn Peter für die Schlofferei, denn ein richtiges Kunft-
fchloß mit allen den Federn, Schrauben und Schneppern
erfchien ihın wie ein Köftlidhes Geheimnis, dazu nur der
Berfertiger den wahren Schlüffel befäße.
8 galt nun durchaus nicht für fo leicht, für einen
folden jungen Burfchen einen tüchtigen Sehrherzn zu finden,
da, wenn au nicht fo durchgängig wie bei den Gold-
fchmieden, fajt in jedem Gewerke die hHeranwadhfenden
Meifterföhne zuerft berücfichtigt und bevorzugt wurden.
Doch der Name des Stadtpfeifer8 Hatte guten Klang, und
e8 alückte ihın zulegt bei dem angefehenen Meifjter Polinger
mit feinem Sohne. Fajt wäre die Aufnahme an einem
Bwijchenfall gefcheitert. Der Vater wollte die Fähig-
feiten und Brauchbarkeit Peters vecht Herfürftreihen und
alaubte ihn bei dem künftigen Brotheron gut zu empfehlen
dadurch, daß er feiner Fertigkeit auf der Laute gedachte,
ber damit kam er übel an, denn Herr Bollinger fuhr
ihm derb dazwifjden: Sol hHalbfhürig Wefen möge er
in feinem Haufe nicht leiden, bei einem Lehrling am we-
nigiten, für den finge der Amboß genug, und er brauche
feine anderen Lieder im Kopfe zu haben. Vater GHelt
frauete fi ob folder Verachtung feiner hochgeachteten
Frau Mufika recht verlegen den Kopf, doch der Peter
meinte, e3 fei nun für ihn felbjt Zeit, für feine Zukunft
einzufpringen, und äußerte tapfer und Fed, lieber wolle
ev mit dem eignen Hammer die Laute zerfchlagen, wenn
der Meifter Bollinger meine, man fönne es neben ihr zu
einem ordentlidjen Handwerksmanne nicht bringen. Solch
eine opfermillige Hingebung für den neuen Beruf hatte