Volltext: Bis zur reformatorischen Thätigkeit in Altenburg (Band 1)

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heimische Sprache bist!s2).“ — Augelegentlich betrieb Cuther 
die Abdankung Lincks. „Möchtest Du doch,“ ruft er in 
demselben Dezemberbriefe aus, „Dein ruhmreiches Vikariat 
niederlegen, aber schnell, wenn auch Magister Spangenberg 
widerstrebt.“ Dieser ehemalige Genosse der ersten witten; 
berger Dozentenzeit Wenzels sollte bald einer seiner erklärtesten 
Gegner werden. Kaum bedurfte es für Linck noch eines 
Anstoßes, er hatte mit dem Papst- und Monchtum bereits 
abgerechnet. Als er diese Mahnung des geliebten Martin 
empfing, teilte er ihm weit Größeres mit. Der General— 
vikar der Augustiner wollte seinen Mönchen ein lauteres 
Beispiel eines christlichen Predigerlebens geben und mit der 
Uutte zugleich auch jene unwürdige Cöolibatsfessel abstreifen, 
nicht der erste, aber der bedeutendste, der bisher die 
verfochtenen Grundsätze zu verwirklichen wagte. Solche 
Kunde mußte natürlich Luthers höchste Freude sein. „Wegen 
Deiner Heirat werden wir alles hintansetzen und auch alle 
zu dieser in den Augen der Papisten unerhörten That 
erscheinen: das ist freilich ein Modus, durch den Du von 
dem Vikariate frei werden wirst“, meint der Wittenberger 
am 16. Januar 1523. 80) 
Cange haͤtte sich Linck mit einer derartigen Mani— 
festation seiner evangelischen Glaubenssätze schon getragen. 
Seine Absicht ging dahin, die ganze deutsche Congregation 
in die Geleise eines gottgefälligen, natürlichen CLebens 
hinüberzuleiten 182) und dem deutschen Volke in den geeig— 
neten Kräften des Ordens evangelische Prediger zu geben. 
Wir haben dieses Bemühen durch alle Stadien verfolgt 
und in seinen Einzelzügen kennen gelernt. Jetzt, da er die 
Zeit für gekommen hielt, sehen wir ihn noch vorher wenn 
nicht mit allen Ronventen, so doch mit denienigen Vätern
	        
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