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wegen anzukämpfen. 68) Von dem Kaopitel begab er sich
in das Kloster zu Neustadt an der Orla, dessen Prior
die Brüder nicht in Fucht und Ordnung zu halten ver—
mochte. oo) Hier empfing er mit besonderem Boten eine
geheime Depesche Spalatins vom 24. Juni, der ihn im
Auftrage des Kurfürsten dringend bat, eine Seit lang das
Amt eines städtischen Predigers in Altenburg zu über⸗
nehmen. Gabriel Swilling, den wir bereits gelegentlich
der wittenberger Unruhen kennen lernten und nun seit Ende
April in Altenburg als Prediger wiederfinden, 160) erhielt
aus Gründen, welche wir im nächsten Abschnitt zu erörtern
haben, nicht die Bestätigung des Candesherrn. 'i1) Ebenso
werden wir dort darlegen, welche große Bewegung es war,
die Linck in jener Stadt dämpfen sollte. Spalatin verheim—
lichte Wenzel nicht, welchen Wert Friedrich, der den General—
vikar als Prediger persönlich schätzen gelernt hatte, 162) auf
seine Wirksamkeit lege, und suchte ihm die Verdienstlichkeit
und Würdigkeit solcher Arbeit möglichst ans Herz zu legen.
„Die rohen Gemüter im Glauben und in den Pflichten
wahrer Liebe zu unterrichten“, bezeichnete der kurfürstliche
Sekretär als seine vornehmlichste Aufgabe und bemühte sich,
ihm den Schritt, der, wie wir erfahren werden, seinem
Ceben eine so entscheidende Wendung gab, durch die Per—
spektive, ohnedies von dort das benachbarte neustädter
Kloster überwachen und seinen Amtspflichten obliegen zu
können, nach Möglichkeit zu erleichtern. Linck nahm in
umgehend gefordertem Bescheid den Ruf an!s8) und bereits
am 7. Juli holte ihn ein Gefähr des altenburger Rates
ab. 161) Cuthers Billigung fand seine Übersiedelung des
minder großen Arbeitsfeldes und der geringen Bildung der
Bewohner halber nicht. 60)