Volltext: Bis zur reformatorischen Thätigkeit in Altenburg (Band 1)

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werden Deinen Weisungen gehorchen. Ich antworte unserm 
Martin, welcher, mit Dir fühlend, meine Kleinmütigkeit 
beschuldigt. Da Du mir Petrus bist und ein anderer Paulus, 
so erkenne ich bereitwillig meine Schuld an, obgleich ich 
mit Worten streiten könnte“. Ohne Sweifel war Linck 
mutiger und energischer, er war es, der die Sorgen des 
Vikars zu zerstreuen sich bemühte, wenngleich Leipzig eben— 
sowohl, wie bald darauf die Schrift an den Adel ihm den 
Vorwurf der Ruhmsucht und Heftigkeit gegen Cuther ent— 
locken muß. — Man könmte die Frage aufwerfen, ob 
Wenzel damals von Staupitz schon zum Nachfolger ersehen 
war? Dies unterliegt keinem Zweifel, aber vor der Hand 
glaubte der Vikar die Last seines Amtes durch weise Zurück⸗ 
haltung noch weiter tragen zu können. 
Nach der grimmenser Susammenkunft ging Cuther 
iach Wittenberg zurück. Staupitz und Liuck begaben sich 
nach Herzberg und Dresden, von wo sie Ende Juli oder 
Anfang August ebenfalls in Wittenberg eintrafen. !88) 
Hier haben wichtige Beratungen der drei Männer stattge⸗ 
funden. Dies geht einerseits aus der Mitteilung hervor, 
die Cuther dem Spalatin über die abmahnenden Ratschläge 
des Vikars bezüglich der scharfen und nicht von persönlichen 
Spitzen und Angriffen freien Sprache gegen Friedrich über 
Eck mitteilt, andererseits und besonders aus jener „cConvo- 
catio Erfurdiana“, auf die Martin direkt nach Staupitzens 
Rückkehr von der Visitationsreise in dem Briefe vom 
3. Oktober zu sprechen kommt. i99) Aus der ersteren Nach—⸗ 
richt ersehen wir, daß der Vikar den gegebenen Verhält— 
nissen Rechnung tragend, dem Streite wenigstens jede 
persönliche Spitze zu nehmen suchte. Er erwog, daß gerade 
einen eitlen Geck, wie Eck, persönliche Schärfen zu den
	        
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