Volltext: Bis zur reformatorischen Thätigkeit in Altenburg (Band 1)

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alle auf das heftigste erschüttert, wir vertrauen keinem 
Fürsten, sondern allein Gott, der da Gnade verleihen wird 
dem, der für seine Wahrheit alle Qualen, ja selbst den 
Tod zu erdulden bereit ist: aber was soll ich mehr sagen, 
da ich ja weiß, daß Deine Ehrwürden auf Christus allein 
den Frieden setzt, die Drangsal der Welt mit Großmut zu 
tragen“. 101) Das sind dieselben Gedanken, dieselben Worte 
ungebeugten Gottvertrauens, die Linck in jenen Schmerzens— 
tagen immer wieder in seinen uns erhaltenen Adventspre— 
digten den Nürnbergern zuruft. In der That Wenzel war 
es, der den Kopf oben behielt in der allgemeinen Verwirrung, 
und wenn Schenurl in der gewöhnlichen Aufzählung der 
grüßenden Freunde jetzt dessen Namen die drei Wörtchen 
hinzufügt: „Lutherum non mentiens — der den Luther 
nicht verleugnet“, 1092) so giebt uns diese kurze Charakteristik 
genug zu verstehen. Wir werden sehen, daß Linck selbst im 
Ureise der Sodalen bald mehyrr zu thun hatte, als zu trösten. 
Die Predigten jener Adventszeit aber erhalten durch 
diesen historischen Hintergrund ein ganz besonderes Gepräge 
und nehmen abgesehen von ihrer eigenen Bedeutung und 
großen Wichtigkeit unser Interesse dadurch in erhöhtem 
Maße in Anspruch. 
Im Jahre 1519 erschienen diese dreißig Sermone über 
die sieben Seligkeiten, welche Linck als tägliche Predigten 
im Augustinerkloster hielt, mit einer Widmung an den 
nürnberger Bürger, Kaiserlichen Rat und Sekretär Sirtus 
Oelhafen!bs) und Register und Vorrede versehen, bei 
Jobst Gutknecht in Nurnberg im Druck unter dem gemein⸗ 
samen Titel: „Eine heilsame Lehre, wie das Herz 
oder Gewissen durch die sieben Seligkeiten als 
sieben Sänlen des geistlichen Baues auf das Wort
	        
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