98
Gottes gebauet wird. Wider die Skrupel und Un—
ruhe, Ärgernis und Anfechtung, Fleischlichkeit und
Begierde der Gewissen. Geprediget zu VNürnberg
im Augustinerkloster die Zeit des heiligen Advents
Anno 1518“. 14)
Aus der Widmung geht hervor, daß Oelhafen ein
stetiger Besucher der Predigten des Augustiners war und
sich in seinem eifrigen Bemühen, „Raum und Stätte“ in
Lhristo zu finden, besonders an denselben gewendet hat.
Sso gab ihm Linck dieses Büchlein als einen „Bau der
Gewissen zum Trost den irrigen, engen und löcherichen
Gewissen und sonderlichen Lob Jesu Christi, unseres lieben
herrn, des Baumeisters“. Will berichtet uns in seinem
nürnberger Gelehrten-exikon 1509) von diesem Staatsmann
Sirtus Oelhafen von und zu Schöllenbach, daß er einer
altadeligen Familie entstammend, 1466 zu Nördlingen
geboren wurde. Anfänglich in mainzischen Diensten, kam
er darnach an den kaiserlichen Hof und diente den Kaisern
Friedrich III., Max J. und Karl V. als oberster Sekretär,
Hofrat und des heil. römischen Reiches Regiments-Sekretär.
Infolge seiner großen Verdienste, die er sich in vielen und
wichtigen Gesandschaften erworben hatte, erhob ihn sein
Hherr in den Reichsritterstand und begnadete ihn mit der
Würde eines Raiserlichen Pfalzgrafen. Insbesondere um
Sachsen, vorzüglich Leipzig machte er sich verdient, dem er die
bekannten drei großen Messen verschaffte. Nach Nürnberg kam
er erst gegen 1519, nahm in diesem Jahre unter besondern
Bedingungen und Freiheiten das Bürgerrecht an und wurde
darauf Mitglied des größeren städtischen Rates. Wir
erkennen, von welcher Bedeutung Wenzel für Nürnberg war,
daß dieser hohe Würdenträger alsbald täglich die kleine
5
eve
de
P.