Volltext: Bis zur reformatorischen Thätigkeit in Altenburg (Band 1)

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mit fieberhafter Aufregung als die Hölle an, darin er ver— 
sinken muß, Christus herrscht auch dort und der hat sein 
Schicksal vorherbestimmt. Noch kurz vor seinem Tode erzählt 
Cuther davon, mit welcher Treue ihm Wenzel in seinen 
Nöten beigestanden, wie er sich um ihn bemüht und für 
ihn gesorgt habe. Auch seinem Äußern suchte derselbe ein 
der Wichtigkeit der Handlung angemessenes Ansehen zu 
geben und ließ ihn sich mit seiner eignen neuen Kutte be— 
kleiden.“) Wohl an jene schweren Augsburger Tage mochte 
Cinck nicht zum wenigsten denken, als er Luther im Jahre 
1539 schrieb: „Ich weiß kaum einen Menschen in dieser 
Welt, an den ich mehr Mühe, Ergebenheit und Liebe 
gewendet habe, als an Dich!“ s88) So weit ist der Brief 
nur erhalten. — Wenn dann Wenzel, von Augsburg zurück 
gekehrt, in seinen uns erhaltenen Adventspredigten von der 
lieblichen Resonanz des Herzens in der Anfechtung spricht, 
so ist es, als ob er seine eigenen kürzlichen Erfahrungen 
schildere. Ja zieht sich nicht durch alle jene dreißig Ser— 
mone, wie ein roter Faden, immer wieder in anderer Form 
das Wort der neunten Predigt: „Alle Stärke des Herzens 
ist von Gott. Darumb, wenn du je kleinmütig bist und 
nicht darfst dein Leben dem Worte Gottes glauben oder 
vertrauen, so siehe nur Christum an und vertraue demsel⸗ 
bigen ungezweifelt“. 9 
Nur kurz hat Luther auf der Hinreise in Nürnberg 
verweilt. Aber die Sodalen ließen es sich nicht entgehen, 
von Angesicht zu Angesicht den verehrten und vielbesprochenen 
wittenberger Meister zu sehen. Unser selbst nicht anwesender 
Berichterstatter Sche ur l weiß, vor Luthers Rückkunft wieder 
in Nürnberg eingetroffen, aller Eindruck von diesem Manne 
nur wiederholt in den Worten Ausdruck zu geben: „Mirus
	        
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