Objekt: Ausgewählte Fastnachtspiele, Tragödien und Komödien des Hans Sachs (1. Band)

Hans Sachs' ausgewählte dramatische Werke. 191 
Lindel Frih spricht: 
Er that uns mehr als wir begehrt 
Die Kapp' ist wol neun Kreuzer werthh 
Dieweil ich einer bin der Alten, 
Will ich die Diebeskapp' behalten. . 
Was schad't's, wenn ich sie ein Weilchen trage, 
Jedoch nur für die —— n 
Und wenn der Dieb zurücke kumm', 
Will markten ich mit ihm darum. 
Gangel Dötsch spricht: 
Wir woll'n dem Dorfe Nachricht geben, 
Was wir mit dem Dieb verhandelt eben. 
Den Leuten wird's sehr wohlgefallen; 
Ich glaub', daß uuter ihnen allen 
Selbst die, so man als klügste acht't, 
Das Ding nicht hätten so vollbracht. 
(Die Bauern gehen ab.) 
Der Dieb schleicht herein, trägt einen blauen Rock und spricht: 
Die Sorge thät die Narr'n beschweren, 
Ich würde nimmer wiederkehren, 
Und doch bin ich so fromm und bieder 
Und komm' zu bald nur ihnen wieder: 
Heut' Nacht bin heimlich ich gekommen 
Gen Fünsing und hab' weggenommen 
Dem Lindel Fritz seinen alten Bock 
Und Steffel Löll seinen blauen Rock. 
Daß morgen man schreit über mich, 
Darnach thu' wenig fragen ich. 
Ich will damit gen München laufen, 
Dort das gestohlne Gut verkaufen 
Am Markt, wo stets ich Käufer fand. 
Die Bauern haben ein gutes Pfand 
An meiner rothen Zottenkappen, 
Die lass' ich den Fünsinger Lappen. 
Ich hol' sie nicht, bin e vermessen, 
Und sollten mich die Schaben fressen; 
Will nach dem Schnitte wie die Narren
	        
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