Volltext: Historische Beschreibung der Stadt Nürnberg

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braven Berthold, überfallen auf offener Heerfiraße wie ein Näuber ! 
Strafe Gott den Mörder und feine niederträdtigen Gefellen !" 
Bornig fuhr bei diefen Worten der Abosberger auf, aber {Hnell 
ergriff ihn Wolfgang am Arme und 30g ihn aus dem Zelte, 
„Herr Ritter,” beganıt er, „Ihr feid meines Baters Saft, darum 
habe id Euch vor einer Unbefonnenheit bewahrt, welde dem Saft 
wie dem Wirthe vielleicht gleidy verderblich gewejen wäre, darum 
mäßigt Euch und fHmweigt. Iit Dörrers Nachricht wahr, wißt 
hr dann einen andern Titel für Euren Freund? Sollte diefe 
meine Rede Euch beleidigt Haben, [fo ftehe ih Cucdy an jedem an: 
dern Orte als ein Chrenmann zu Dienft ; für Heute bitte iG Cu® 
rubig zu fein und den allgemeinen Unwillen nicht zu mehren.“ 
So Fehrten fie zu den Zelten zurügß. Schon war. Heinridh 
beforgt fortgeeilt, und der alte Dörrer hob eben feine rechte Hand 
empor und fhwur, nicht eher zu raften, bis die verlebte Ehre 
der Stadt und feines Haufes volljtändig gerächt fei. 
Die Trauerkunde Hatte alle Freude geftört,‘ die ehrfamen Bür- 
ger Fehrien heim, den Uebermuth des Ädels verwünfhend. Bald 
jaß aud) Thomas von A6sberg zu Pferde und ritt eilig nad) dem 
Dorfe Bruck, feitwärts von Erlangen, wo er die Genoffen bei: 
lammen wußte. 
Ein wilder Lärm tobte ihm aus der Wirthsijtube entgegen, 
als er in diefelbe trat. In einer Ce faß Hans Baum, ein ver; 
dorbener Kaufmann, und zählte Geld, ihn Half Leonhard Stamb- 
ler; Beide waren erft vor Kurzem aus dem ÖGefängnig der Stadt 
Nürnberg gebrochen, und erfterer Hatte der Stadt abgefagt. Gar 
vielen Schaden fügten fie derfelben zu, nahmen unter anderm den 
RNathsherın Hans Tucher gefangen und Keßen ihn nicht eher frei, 
bis er ein Löfegeld von 3140 fl. bezahlt Hatte. Bei ihnen faß 
ein Fuhrmann aus Bruck, Namens Keljh, diefer war der Stadt 
eines Pferdes wegen Feind geworden und Hatte fi feinen etwaigen 
Schaden durdy Näubereien wohl {Hon Hundertmal vergütet, Zu 
damaliger Zeit gefihah eS oft, daß irgend ein Hervenlofjer Bube, 
der nichts zu verlieren Hatte, einer Stadt Fehde ankündigte, und 
unter dem Namen diefes‘ Spitbubens ariff dann zu, wer wollte 
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