Volltext: Herrn Piepmayer's Faschingsnoth

ins Haus. Sollte ich mich aus meiner Ruhe bringen las— 
sen und bis kurz vor Mitternacht in großer Gesellschaft 
sitzen? — Aber ein Blick von Paulinchen, die mit strahlendem 
Auge auf die Mutter herüberschaute, ein Blick auf mich, der 
zu sagen schien „bitt' bitt', Vaterle, thu' mirs zu Lieb'“ machte 
mich weich. — Wir ließen uns vorschlagen, Sie waren so gü— 
tig, uns in Ihren Kreis aufzunehmen und wir sind jetzt Mit— 
glieder des schönen Vereins. 
Mein Paulinchen kennen Sie doch? — dort sitzt sie neben 
der Mutter — Ei, blinke immerhin mit den seidnen Wimpern, 
du schelmisches Kind, ich weiß schon, du lässest nicht gern von 
dir sprechen! Jetzt wirfst du mir aber ernstlich das Stumpf— 
näschen auf! — Du bist doch mein und noch eines Anderen 
Augapfel, der jünger und hübscher ist, als ich! — Nun, ich 
will dich nicht länger in Verlegenheit fetzen — zudem wirft 
mir die Mama einen Blick zu, der unheilvoll eine Gardinen— 
predigt in Aussicht stellt. — 
Ich bin wohl recht fleißig in die größeren Versammlungen 
des Vereins gekommen; einmal im Monat läßt sich wohl das 
Opfer bringen, einige Stunden später als gewöhnlich zu Bett 
zu gehen. Auch habe ich mich sehr an den schönen Vorträ— 
gen erbaut, obgleich ich sie manchmal nicht recht verstanden 
habe. Dazwischen konnte ich mit meinen Bekannten ein ver— 
nünftiges Wort über Stadtneuigkeiten oder über Krieg und 
Frieden reden; meinen Frauenzimmern aber hat's jedesmal so 
ausnehmend gefallen, daß sie die Zeit von einer Versammlung 
bis zur andern kaum erwarten konnten.“ 
Nach dem neuen Jahre aber gings wunderlich in meinem
	        
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