— 149 —
Soffnmg
Ztunden,
tea
it.
mn hör
ven fe:
Catrhue:
rein der
Bel
Bönfen
arün,
“ragen,
ebbid
‘lt
+ ah
Yirfon
\ den
Aufl ©
an!
ler,
Ta
Darauf betrat Michael BehHaim den Singefiuhl.
Er gehörte zur Weberzunft und hatte mandjerlei Länder
gefehen. Sein Vater hatıe fid Behaim (Böhme) ge:
nannt, da cr aug Böhmen nach Franken gezogen war.
Michael Behaim Hatte fidy mit raftlofer Anfirengung
in der Singekunft geübt und durfte fi mit Recht
einem Bergmanne vergleichen, der mühfam gräbt und
fucht, um edles Gold zu fördern. Beider Gefang ge=
el allen gar wohl. Der dritte Sänger war Hans
Sachs SGefele Georg. Er fang in unterfchiedlichen
Weifen von den drei Patriarchen, und fein Lied fand
nicht wenig Beifall. Zuleßt ftimmte Franz Uıhmann
zin wunderherrliches Lied an von Iephtas Tochter,
und wie früher beim Freifingen, fo Cohnte auch Heut
den Sänger mandes Thränlein, das gemürbolen
Augen ent]trömte,
Nach Beendigung des Singens verließen die Merker
iOren Sig. Einer ergriff den Kranz und zierte da
mit — zum CErftaunen vieler — Georgs Haupt.
3war fagten nicht wenige, daß ihnen kein Gefang fo
tief zu Herzen gedrungen fei, denn Franzens, und er
weit beffer gefallen habe, als Georg. Allein die
Merker wollten bei Franz mandherlei Verftöße gegen
die Tabulatur gefunden Haben und deshalb mußte er
jenem nachfteben.
Das Kunftrichterlidhe Urteil der Merker mochte
allerdings an fi begründet fein, denn Franz hatte