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LCX.
N& das grosse Rund der Erden /
Sich zum Ende neigen will /
Dann das recht bestimbte Ziel
Wird gar bald getroffen werden.
Alles was sich kruͤmbt vnd regt /
Grosses Vngemach erregt.
Nembt zu Hertzen / fast mit Ohren /
Wie das End ietzt einherdringt /
Vnd die Welt zu Boden sinckt.
Aller Orten thut man hoͤren /
Nichts dañ Krieg vñ Kriegs Geschrey
Rauben / Morden / Buͤberey.
Jammer / Angst auff allen Gassen /
Ist mit Vngluͤck außgestreit /
Noth / Angst / Kummer / Hertzenleid
Bahnen vns zum End die Strassen /
Auch der Suͤnden Sold der Todt /
Jetzt erreget grosse Noth.
Keines Menschen er verschonet /
Dann es gilt jhm alles gleich /
Jung vnd Alt / Arm oder Reich.
Niemand ist jhm Außgesoͤhnet
Vnd an deme / so man liebet /
Er sein Grimmam ersten uͤbet.
Viel Exempel auffzuschlagen /
Ob auch diesem also sey /
Were lauter Phantasey /
Eltern koͤnnen davon sagen /
Die in gar zu kurtzer Zeit /
Muͤssen fuͤhlen dreyfachs Leid.
Ach ein Sohn der machte Schmerhhen /
Da die Kranckheit an jhn setzt /
Vnd der Todt die Sensen wetzt.
Aber drey die geh n du Herhzen /
Drey die wolgeartet seyn /
Solten sie nicht bringen Pein?
Herr Scharff / diß seynd scharffe Wort /
Diß ist ewer Hertzenleid /
Aber setzt es jetßz beyseit /
Vnd gedenckt ans guite Ort /
Wo die Soͤhnlein angelaͤndt /
Da der Jammer hat ein End.
Dencket / sie seynd hingegangen /
Wo kein Krieg kein Streit mehr ist /
Da sie jhn gu seyn ertiest /
Da kein Feind kan hingelangen /
Wo jhr wuͤnschet auch zu seyn /
Last von Truͤbsal / Sorg vnd Pein.
Ob zwar jhnen offt thaͤt geben /
Die Fraw Mutter einen Kuß /
War dabeydoch Kuͤmmernuß:
Aber dort in jenem Leben /
Wird der Kummer hoͤren auff /
Vnd min Frewde seyn vollauff.
Diese Frewde last anblicken /
Ewers Hertzens Trawrigkeit /
Die vertreibet alles Leid.
Dencket / wie jhr thut vorschicken /
Ewre Soͤhn / dann gleicher Gstalt /
Wir all werden folgen bald.
Auß Christlichem Mitleiden gesendet von
M. Tobiàâ Ruprecht / Diacon.ad S. Sanct.
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O Grau—⸗