Uz-Denkmal bewegte und sich im hinteren Teil des Gartens,
also von der Stadt weg, verlor. Nachdem sich die Kunde
von der Verwundung Hausers mit Blitzesschnelle in
Ansbach verbreitet hatte, strömte das ganze Publikum
in den Garten und zertrampelte den durch Regen und
Schnee erweichten Boden derart, daß von irgend-
welchen weiteren Feststellungen nicht mehr die Rede
sein konnte,
Wenn jemand eine Schuld hieran trägt, ist es Lehrer
Meyer, der sehr unzweckmäßig gehandelt hat, als er sich
von Hauser eine lange Strecke durch die Stadt ziehen
ließ. Er hätte ihn sofort ins Bett packen und dann nach
der Polizei laufen müssen, damit unverzüglich ein größeres
Aufgebot zur Absperrung des Hofgartens eingesetzt
wurde. Aber Mever war in seiner Entschlußfähigkeit
behindert durch die Überzeugung, daß Hauser sich die
Wunde, deren Schwere er noch nicht kannte, selbst bei-
gebracht habe.
Das ist ungefähr die Geschichte Kaspar Hausers in
den. Jahren 1828—1833. Ich muß nun, ehe ich zu einer
Kritik und zu einer Darstellung der Ergebnisse neuerer
Forschungen komme, Sie leider noch auf ein recht müh-
sames Gebiet führen, d. h. Sie mit der Genealogie des
badischen Fürstenhauses bekannt machen.
Sie wissen alle sicherlich, daß die ganze Bewegung,
das große Interesse an dem Hauser-Rätsel durch das Ge-
rücht erweckt worden ist, Kaspar Hauser sei der badische
Erbprinz gewesen. Um nun überhaupt beurteilen zu
können, worauf diese Behauptung basiert, muß man
darüber unterrichtet sein, wie es damals mit dem badischen
Fürstenhaus stand. In Worten läßt sich das nicht be-
schreiben; es würde zu kompliziert und unübersichtlich
werden. Ich will daher versuchen, Ihnen die Sache mit