sien die Stadt jenes bedeutende Gebiet, mit dem sie
später an die Krone Bayern übergegangen ist.
Im Jahre 1505 verbanden sich bereits eine Anzahl
Nürnberger Kaufleute mit Augsburgern, Florentinern und
Geénuesern zu éiner Handelsverbindung mit Calicut.
Làngst vorbereitet, zunãchst durch den Widerwillen
der Nürnberger gegen die Ablasskrämerei, hauptsächlich
aber wobl durch die nahen freundschaftlichen Beziehungen,
in welchen hervorragende Nürnberger zu den Reforma-
toren Luther und Melanchthon gestanden sind, wurde
1525 die Réeformation in Nürnberg eingeführt, nachdem
schon im Jahre 1518 im Oktober Luther auf seiner
Reise nach Augsburg durch die Stadt gekommen war
und jedenfalls agitatorisch gewirkt hatte, denn im selben
Jahre liess der Prior des Augustinerklosters, Wolfgang
Volbrecht eine Schrift Luthers gegen den Ablass drucken
(wofür der Drucker Franz Peipus vom Rath einen „ernst-
lichen Verweis bekam) und im Jahre 1519 veröffent-
lichte der berühmte Nürnberger Stadtschreiber Lazarus
Spengler seine Schutzrede für Luther; wurde daber auch
vom Papst sammt seinem Freund Willibald Pirkheimer
in die gegen Luther erlassene Bannbulle aufgenommen.
Um mebr Klarheit in die Sachlage zu bringen, ver-
anstaltete der Rath am 3. Mai 1525 2wischen den bei-
den feindlichen Parteien ein Religionsgespräch im Rath-
haussaal, welches zur Folge hatte, dass die Reformation
in Nürnberg eingeführt wurde.
Am 22. Mai liess der Rath alle Priester der Stadt
und des Gebietes auffordern, sieh in das Bürgerrecht 2u
begeben, und sofort übergaben zuerst die Augustiner-
mönche ibr Kloster der Stadt, und ihnen solgten bald
die übrigen nach. Der Bischof von Bamberg verklagte
zwar den Rath vor den Ständen des schwäbischen Bundes,
dass ihm der Rath in seine geistliche Obrigkeit mit Ge—
walt eingreife, ihm wurde aber entgegneét, dass diese
Angelegenheit vor éeinen allgemeinen Reichstag gebhöre,
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