402 Zu Christoph Scheurls Brief buch.
Universitäten und besonders die der Universität Wittenberg
arg geschädigt worden.
Wir wollen hier, um die verstopfte Quelle einigermassen
wieder zu öffnen, eine Reihe von Regesten von Briefen Scheurls,
die in Wittenberg geschrieben sind, geben, und vom solchen
aus seiner Nürnberger Zeit, soweit diese letzteren bekannte
Persönlichkeiten streifem. Unsere erste Nummer vor jedem
Regest schliesst sich an Soden-Knaake an, die darauffolgende
Angabe bezeichnet den Codex des Germanischen National-
Museums in Nürnberg.
Nr. 27a. Cod. 306. 351b. W. 1) 12. Mai 1507.
An Charitas Pirckheimer?) in N.
Dank für den Brief von Ch., den er in N. erhalten. Gratuliert
N. und Deutschland, dass sie eine so beredte Jungfrau nähren.
Bedauert, dass sie unter Ungelehrten, Böswilligen, Neidischen
leben müsse. Sie solle ihm öfter schreiben, ihn zur Tugend
ermahnen. Er verehrt sie wie seine Mutter.
Nr. 27b. Cod. 806. 352b. W. Mai ? 1507.
An Dr. i. u. Hieronymus Schutz?) in N.
Fordert ihn. zu öffentlicher Thätigkeit auf. Bericht über
seine Wittenberger Thätigkeit. Liest vor vielen Hörern Jus
pontific. Ist zum Rektor gewählt. Will für Schutz eine
Stellung bei seinem Fürsten besorgen, Consilia oder Professur
der Rechte.
1) W. bedeutet für uns Wittenberg und N. Nürnberg. Mit Album
kurzweg citieren wir Förstemanns Ausgabe des Album academiae
Vitebergensis. Die Wittenberger philosophischen Promotionen sind
nach J. Köstlin, Die Baccalaurei umd Magistri der Wittenberger
philosophischen Fakultät, die übrigen Promotionen und die Daten aus
den Leipziger Matrikelbüchern sind nach den handschriftlichen. Quellen
gegeberr. Die Bologneser Angaben gehen auf Friedländer, Acta nationis
germanicae etc., zurück,
2) Scheurl hatte‘ Charitas Pirckheimer schon von Bologna aus
(I. Sept. 1506) seine utilitates missae, zusammen mit apokryphen
Briefen gewidmet, Druck Leipzig‘ 1507. -
3) Bologna 1499: Hieronymus Schutz Bambergensis: diocesis: