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Derselbe Rittmeister von Wessenig, der zunächst er-
klärt hatte, daß Hauser auf alle Fragen geantwortet habe:
„Woaß ih nit,‘‘ behauptet plötzlich, er habe mit Hauser
längere Zeit über alle möglichen Dinge gesprochen, und
verschiedene Übungen mit ihm angestellt. Hauser habe
alles verstanden, was er ihm gesagt habe, und richtig ge-
antwortet. Ungefähr in derselben Form sind sämtliche
Zeugenaussagen verändert, mit einigen wenigen Aus-
nahmen, und es geht daraus klar hervor, daß Stanhope
seine Hand im Spiel gehabt hat. Gleichzeitig schreibt
Lord Stanhope an die verschiedensten Leute Briefe über
seine Erlebnisse: er sei von Kaspar schmählich getäuscht,
der Junge sei ein Betrüger gewesen. Er gibt diese Briefe ge-
sammelt 1835 in Karlsruhe heraus, unter dem Titel: ‚„‚Ma-
terialien zur Geschichte Kaspar Hausers.‘“. Von da an
verschwindet er vollkommen vom Schauplatz, lebt noch
20 Jahre, stirbt 1855 auf seinem englischen Landsitz Cheve-
ning, ohne jemals wieder einzugreifen und ohne auf die
schweren Angriffe, die gegen ihn gerichtet werden, zu
antworten. Man hat ihn kurzerhand als Mörder Kaspars
oder als Anstifter zum Mord bezeichnet; wahrscheinlich mit
Unrecht. Die. Frage bleibt jedoch immer: Woher kommt
dieses wirklich im allerhöchsten Grade unsympathische
Doppelspiel und was sollte eigentlich damit bezweckt
werden ?
Aufgeklärt sind seine Motive nicht, aber feststeht, daß
er von seiner ersten Begegnung mit Kaspar Hauser direkt
nach Mannheim zur Großherzogin-Witwe Stefanie gereist
ist. Diese war, wie ich vorausschicken möchte, die angeb-
liche wahre Mutter Kaspar Hausers, die Gattin des Groß-
herzogs Karl von Baden, die 1818 nach dessen Tod ihren
Witwensitz in Mannheim aufgeschlagen hatte. Man hat
später versucht, aus einigen Worten von ihr nach beiden
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