Volltext: Kummeri Verba Valedictoria, Das ist: Kummerische Trost-Predigt von Kümmernussen

Christlich 
so unbarmherzig seyn. Also werden Lehrer und Predige 
offt von feurigen Schlangen gestochen: Der Pfahl bleibet 
zu ihrem Wehemuth und aͤusserstem Verdruß im Fleisch: 
Sie sind nicht nur / wie andere Menschen / dem taͤglichen 
Creutz unterworffen / sondern sie haben auch mit Dabid 
ou und Ruͤmmernussen / so eben nicht nothwendig 
von wissentlichen Suͤnden ihren Anfang nehmen / oder da— 
durch geheget und unterhalten werden / sondern es bringets 
die Beschaffenheit ihres hochverantwortlichen Amts mit. 
Antonius Musa, Pfarrer zu Rochliz / kam einst zu Herrn 
Luthero, und klaget ihm / daß er offt in solche Schwer— 
muth falle / daß er selber nicht glauben koͤnnte / was er an ⸗ 
dern predigte / daruͤber wird der Doctor froh und sagt: 
GOtt Lob und Danck / daß ich einmal auch einen hoͤre / dem 
so zu muth ist / als mir. Herb. l. c. p. 317. ubi & de Ma. 
thesio, D. WVellero, aliique paria legas. Das thut so 
weh / als das spiessen / oder ein andere leibliche Maͤrter. 
Und obgleich es nicht uͤberall xqualem gradum erreichet, 
ist doch keiner Zeit lebens versichert / und mangelt niemaln 
gar an Kuͤmmernussen / denn sie haben nicht zu kaͤmpffen 
mit Fleisch und Blut / sondern mit Fuͤrsten und Gewalti— 
gen / nemlich mit dem Herrn der Welt / die in der Finster⸗ 
nus dieser Welt herrschen / mit den boͤsen Geistern unter 
Epn, v.z dem Himmel. Eph. 6. Sie muͤssen GOttes Wort und Wil⸗ 
len verkuͤndigen. Das ist keine Arbeit / die mit menschli⸗ 
cher Gunst und Wolthat belohnet wird / unerachtet es den 
Leib muͤd macht. Heilige Leute haben sich nicht ohne Ur⸗ 
xxod.iv. sach darauf gefoͤrchtet. Dem Mosi Exod. 4. seremiæ 
le , Jonæ c. 1. ist es hart ankommen. Und wem nicht? 
531. Denn es gilt vor Seelen zu sorgen. O vor welch ein ho— 
hes Gut! Himmel und Erden hat nicht so viel gekostet / als 
eine 
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