Metadaten: Nürnberg im neunzehnten Jahrhundert mit stetem Rückblick auf seine Vorzeit

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stehen sollte, auf der sie stehen könnte. Es fehlt an allsei— 
tiger besserer Verständigung, es fehlt an geläutertem Ge— 
schmack (nicht von einzelnen ist hier die Rede, sondern von 
dem Gesammtpublikum) für klassische Musik, an Energie, 
alles Getändel zu unterdrücken und dem Tanzboden zu über— 
lassen; dann sind auch die Kräfte, die in entschlossener Ver—⸗ 
einigung etwas sicher Vefriedigendes auszuführen vermöch— 
ten, zu sehr zersplittert und durch engherzigen Sektengeist 
auseinander gehalten. Zu solcher Vereinigung veredelter 
Wirkungsgröße müßte ein Mann an die Spitze treten, der 
durch Kenntnisse imponirend, alle Einseitigkeit verwerfend, 
jede unberufene Einmischung überhörend, von der Würde 
seiner Sendung durchdrungen, mit allem Ernste, der dazu 
nöthig, dem Ziele nachstrebte und alle, auch die geringsten 
Mittel fest zusammenhielte; dann würde auch die jetzt fast 
ganz nutzlose Gesangschule eine schönere und sachdienlichere 
Bedeutung und Anwendung finden, und andere Schüler 
heranbilden, als sie es bei der jetzigen Einrichtung und Be— 
aufsichtigung vermag. — — 
Was den Unterricht im Gesang und die Erlernung ein— 
zelner Instrumente betrifft, so sind in Nürnberg eine Men— 
ge Privatlehrer und Privatlehrerinnen vorhanden, die freilich 
nicht alle gleich gut sind. Schwer haͤlt es, ein gutes Piano— 
forte miethen zu können, weil die zu vermiethenden meist in 
einem schlimm zugerichteten Zustande sind. — Die Stadt 
besitzt eine aus älteren und neueren musikalischen Werken 
bestehende gar nicht werthlose Bibliothek und die Riegel und 
Wießner'sche Handlung hat eine Musikalienleihanstalt errich— 
⸗
	        
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